Kommunalpolitik

Im April 2028 soll das Hallenbad in Ilvesheim stehen

Ilvesheim plant Kombibad-Baubeginn: Erste Arbeiten starten bereits im März. Bürgermeister Walther nennt es einen Meilenstein.

Von 
Klaus Neumann
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Das Gelände des Freibads in Ilvesheim. © Klaus Neumann

Das Wichtigste in Kürze

- Die Fertigstellung des Hallenbads in Ilvesheim ist für April 2028 geplant. - Der Gemeinderat hat der Umplanung zugestimmt, was 2,3 Mio. Euro einspart. - In einem ersten Bauabschnitt entsteht zunächst nur das Hallenbad.

Ilvesheim. „Wir wollen in diesem Jahr mit dem Bau beginnen“. Dieses klare Ziel für das Komibad hat Ilvesheims Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung ausgegeben. Nach der Anpassung des ersten Bauabschnitts und der einstimmigen Zustimmung des Gemeinderats bei Enthaltung der Grünen ist dieses Ziel auch zum Greifen nah. Jetzt, so Walther, könne man in den straffen Zeitplan einsteigen.

Dieser Zeitplan sieht schon Ende März Erdarbeiten vor. Spätestens im November dieses Jahres ist der Baubeginn geplant, ergänzte die Fachplanerin von der kplan AG. Im April 2028 soll das Hallenbad stehen, so deren Berechnung. Die Kosten belaufen sich mit Stand vom 4. Februar 2025 auf 19,5 Millionen Euro. Eine Umplanung hat eine Einsparung von rund 2,3 Millionen Euro erbracht. Bei aller Freude über den bevorstehenden Baubeginn wollte Bürgermeister Walther nicht verhehlen, dass das Projekt die Gemeinde extrem binden werde.

So soll das geplante Kombibad in Ilvesheim aussehen. © KPlan/ Gemeinde Ilvesheim

Aus der Vorgeschichte des Millionenprojektes

Im Jahre 2015 fiel der Grundsatzbeschluss für das Kombibad. Ein Bürgerentscheid hat das mehrheitliche Votum des Gemeinderats bestätigt. Seither wurde viel diskutiert und geplant. Zehn Jahre später wird am alten Standort des Freibads erst einmal ein Hallenbad verwirklicht. Das Projekt wurde wegen der hohen Kosten in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Zunächst soll Bauabschnitt I (Hallenbad) verwirklicht werden. Der Bauabschnitt II (Freibad) soll erst einige Jahre nach Inbetriebnahme des Bauabschnitts I folgen.

Die Kostenberechnungen basierten bisher auf der Annahme, dass die beiden Bauabschnitte ohne zeitliche Verzögerung nacheinander ausgeführt werden. Die neue Konstellation führte zu einer aktualisierten Berechnung. So wurde auf die Auslegung der Heizungs- und Bädertechnik für die Außenbecken und -duschen verzichtet. Auch die Sommerumkleide fiel dem Rotstift zum Opfer. Ein kleiner Nebenbau für das Chlorgaslager und einen Abstell- und Müllraum soll genügen. Das Hallenbad hat nun, so argumentierte die Fachplanerin, eine optimierte technische Gebäudeausrüstung. Damit reduzierte sich der finanzielle Aufwand von 21,8 Millionen Euro auf 19,5 Millionen Euro. Trotz Umplanung bleibt aber die Möglichkeit zum späteren Ausbau des Kombibads erhalten, informierte die Planerin.

Blick ins Innere des geplanten Hallenbads in Ilvesheim. © kplan

Zeitliche Verzögerung bringt auch Vorteile

Peter Riemensperger (Freie Wähler) setzte sich für eine zeitnahe Realisierung ein. Der zeitlichen Verschiebung gewann er auch etwas Positives ab. Damit sei der Energieträger Gas vom Tisch. Eine große Zustimmung für das Projekt wertete er als gestiegene Chance für die Gewährung von Zuschüssen. Georg Sommer (CDU) wollte trotz zeitlicher Verzögerung der beiden Bauabschnitte das Außengelände ansprechend gestaltet wissen. Es sollte mehr als nur eine Blühwiese sein, so der Christdemokrat. Er schlug vor, die Gestaltung des Außengeländes noch zu beschließen. Rolf Sauer (SPD) freute sich über den bevorstehenden Spatenstich. Er befand, dass das Außengelände auch in der Zwischenphase attraktiv gestaltet sein sollte. Sauer schlug vor, den Außenbereich zu planen, wenn er anstehe. Das sei mit dem Ende der Arbeiten für das Hallenbad in drei Jahren, führte er aus. Bei der Bezuschussung sollte man dranbleiben, riet der Sozialdemokrat.

Grüne halten Projekt nicht für zukunftsweisend

Michael Haug (Grüne) ließ keinen Zweifel daran, dass für seine Fraktion weder das Kombi- noch das Hallenbad infrage komme. Die Projekte seien keine zukunftsweisende Idee für Ilvesheim, führte der Grünen-Sprecher aus. Man brauche, so Haug weiter, das Geld für andere Dinge. Zweifel hegte er, ob das Freibad überhaupt noch gebaut werde. Dennoch, so Haug, „könne man bei der Außenanlage zusammenkommen“. Entgegen der bisherigen Abstimmungen votierten die drei Grünen-Räte mit Enthaltung.

Bürgermeister Thorsten Walther zeigte sich erfreut, dass ein „wichtiger Meilenstein“ genommen wurde. Auch er will das Thema Fördermittel vorantreiben. Denn bis dato sei die Ausbeute in diesem Bereich doch sehr überschaubar ausgefallen. Die Kommune registrierte lediglich knapp 220.000 Euro an Förderung, ließ das Ortsoberhaupt wissen.

Auch im Außenbereich geht es etappenweise voran

Der Außenbereich solle nicht in den ursprünglichen Ausmaßen des Kombibads angelegt werden, erklärte der Bürgermeister. Es mache „keinen Sinn, das künftige Baufeld der Außenbecken hochwertig anzulegen, da diese Flächen bei einer späteren Umsetzung für den Bau der Außenbecken komplett überarbeitet werden müssen“, heißt es dazu auch in der Verwaltungsvorlage. Zudem sei bei einem reinen Hallenbadbetrieb im Sommer mit einem deutlich weniger genutzten Außenbereich zu rechnen als bei einem Betrieb mit Außenbecken, sagte Walther. Die Flächen will die Verwaltung naturnah und pflegeleicht angelegt wissen. Nachdem Räte für eine ansprechende Gestaltung plädiert haben, wird der Außenbereich noch Thema künftiger Sitzungen sein.

Jetzt soll aber erst einmal der Startschuss für den Bau des Hallenbads fallen. Denn in Ilvesheim gibt es seit Jahren kein öffentliches Schwimmbad mehr. Das Hallenbad stellte 2022 den Betrieb ein. Derzeit bietet nur noch eine Schwimmschule Kurse an. Das Freibad ist seit 2017 dauerhaft geschlossen.

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