Ilvesheim. Pascal Tholé, langjähriger Leiter des Ilvesheimer Bauamts, ist nach 29 Jahren im Dienst der Gemeinde verabschiedet worden. Er wechselt nach Dossenheim. Bürgermeister und Gemeinderatsfraktionen ließen es sich nicht nehmen, den scheidenden Bauamtsleiter gebührend zu verabschieden. Knapp eine Stunde lang würdigten sie die Verdienste Tholés.
Ilvesheimer Bauamtsleiter hat viele Dinge auf den Weg gebracht
„Ich bin dankbar, was ich alles mit auf den Weg bringen durfte“, erklärte der Bauamtsleiter. Er blickte auf die wichtigsten Stationen seiner fast drei Jahrzehnte im Ilvesheimer Rathaus, darunter die Ortskernsanierung, die Entwicklung mehrerer Baugebiete, die Errichtung eines Sportzentrums mit modernem Stadion und natürlich das neue Schwimmbad, dessen Bau noch in diesem Jahr beginnen soll. Alle aufzuzählen, ist an dieser Stelle unmöglich.
Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) würdigte Tholé, indem er sagte, was er künftig vermissen wird – darunter das Fachwissen, die Geduld und die Menschlichkeit. Günter Tschitschke (Freie Wähler) hob die gute und enge Zusammenarbeit hervor, auch wenn man einmal nicht einer Meinung gewesen sei: „Es mag Leute geben, die nicht traurig sind, dass du gehst. Ich persönlich bedauere es sehr. Es war eine Schocknachricht, als ich erfuhr, dass du die Gemeinde verlässt.“ Einen Nachfolger gibt es bislang nicht.
Ilvesheimer Gemeinderäte würdigen scheidenden Bauamtsleiter
Ralf Kohl (CDU) lobte Tholé auch für seine Arbeit bei schwierigen Themen. „Das Kombibad hat dich vermutlich am meisten Haare gekostet“, sagte er mit einem Seitenblick auf die Glatze des Bauamtsleiters. Rolf Sauer (SPD) zeigte sich dankbar. Als eines von vielen Beispielen nannte er den „attraktiven“ Ortseingang, wenn man aus Seckenheim kommt. „Der könnte heute noch eine Industriebrache sein, wenn du nicht gewesen wärst.“ Michael Haug (Grüne) führte aus: „Für mich fällt eine Konstante weg. Diese langjährige Erfahrung ist ein unschätzbarer Wert, der verloren geht.“
Unter den vielen Geschenken befand sich auch eines, das die Kinder des Bürgermeisters gebastelt hatten – ein Playmobil-Männchen in Baustellenbekleidung, verbunden mit einer Einladung zum Spatenstich für das neue Bad. Dass er dessen Bau nicht mehr als Bauamtsleiter erlebt, stört Tholé nicht: „Die Vorbereitungen sind getroffen, jetzt muss es noch gebaut werden. Dafür braucht es mich nicht.“
Tholé geht aus Ilvesheim weg – um in Dossenheim noch einmal etwas Neues zu sehen
Im Gespräch mit dem „MM“ erklärt der 54-Jährige: „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man noch einmal einen neuen Schritt wagen kann. Hätte ich noch länger gewartet, wäre es zu spät gewesen.“ Wer zu lange an einem Ort bleibe, verliere manchmal den Blick nach draußen, sagte Tholé, der trotz seiner neuen Stelle in Ilvesheim wohnen bleiben wird. „Jetzt kann ich hier auch mal durch den Ort spazieren, ohne jedes Mal angesprochen zu werden.“
Bereits in Ilvesheim habe er immer über den Tellerrand hinaus geschaut, zum Beispiel als Teil der Planungsgruppe des Nachbarschaftsverbands, sagt Tholé. Auch an seiner neuen Stelle in Dossenheim warten einige Herausforderungen auf ihn, zum Beispiel beim Thema Windkraft. Bürgermeister Walther ließ es sich nicht nehmen, darauf anzuspielen. Eines seiner Geschenke war das Modell eines Windrads.
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