Ilvesheim. Die Abstimmung über einen Zuschuss für den Ilvesheimer Minigolfverein hat zu Diskussionen im Gemeinderat geführt. Am Ende billigten die Bürgervertreter die Unterstützung für den Verein, allerdings gegen die Stimmen der Grünen. Sie hatten an verschiedenen Punkten Kritik geübt.
Worum ging es in dem Beschluss genau?
Der Minigolfverein hat seine Anlage, also die Bahnen und Gehwege, komplett ausgetauscht. Kostenpunkt: etwas mehr als 46 000 Euro. Gemäß Vereinsförderrichtlinien hat der Verein einen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der förderfähigen Kosten beantragt - also gut 11 500 Euro.
Welche Kritikpunkte kamen in der Diskussion auf?
Grünen-Gemeinderat Hansjörg Habermehl kritisierte verschiedene Aspekte. Unter anderem ging es darum, wer genau von der Förderung profitiert, ob Untervermietungen oder Weiterverpachtungen zulässig sind und was es mit den Baumfällungen auf dem Gelände im Jahr 2019 auf sich hat.
Darf der Minigolfverein den Kiosk weiterverpachten?
Ja, das berichtet der Vereinsvorsitzende Andreas Ritzert auf Nachfrage dieser Redaktion. Eine Änderung aus dem Jahr 1994 erlaube dies. In einem Schreiben von 2002 nehme die Verwaltung sogar ausdrücklich Bezug auf diese Vertragsänderung. Damals ging es um die Neuverpachtung des Kioskes. Die Grünen-Fraktion hatte in der Sitzung aus dem Pachtvertrag eine Passage zitiert, in der die Weiterverpachtung als „unzulässig“ bezeichnet wurde.
Wer profitiert von der nun genehmigten Förderung?
„Das Geld geht an den Verein, weil wir in den Umbau investiert haben“, sagt Ritzert. Zuvor war die Befürchtung geäußert worden, dass von der Förderung hauptsächlich der gewerblich tätige Kiosk-Pächter profitieren könnte. Zuschüsse gemäß Vereinsförderrichtlinien sind ausdrücklich für Vereine gedacht.
Was hat es mit den Baumfällungen 2019 auf sich?
Der Vereinsvorsitzende Ritzert erklärt, der Verein habe die Bäume auf Anweisung der Gemeinde gefällt. Deren Baumbeauftragter habe die entsprechenden Bäume zuvor markiert. Gemeinderat Habermehl gab in der Sitzung an, die Verwaltung habe ihm folgendes mitgeteilt: „Die Bäume waren im Baumkataster als krank deklariert und mussten deswegen gefällt werden.“ Auch Ritzert bedauert, dass es die Bäume nicht mehr gibt. „Dadurch fehlt beim Minigolf-Spielen Schatten“, sagt er.
Wie reagierten die anderen Gemeinderäte auf die Kritik?
„Wir sehen keinerlei Probleme in der Förderung. Sie steht dem Verein in unseren Augen zu“, sagte Günter Tschitschke (Freie Wähler). „Ich sehe nicht, dass sich hier der Pächter bereichern würde“, befand Katharina Kohlbrenner (CDU). Außerdem handele es sich bei den aufgeworfenen Fragen um „verschiedene Baustellen“. „Wir sind ausdrücklich froh, dass der Verein die Sanierung in die Hand genommen hat“, ergänzte Rolf Sauer (SPD).
Wann öffnet die Minigolfanlage wieder?
Aktuell laufen die Arbeiten an der Anlage noch. Die neuen Bahnen sind zwar schon geliefert und ausgelegt, aber noch nicht fertig montiert. Außerdem fehlt noch ein Teil der Begrünung. „Wir hoffen, dass wir kurz vor den Sommerferien durchstarten können“, sagt Ritzert. Der Kiosk und die Pit-Pat-Anlage (eine Art Tischminigolf) könnten schon früher wieder aufmachen, so der Vorsitzende im Gespräch mit dieser Redaktion.
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