Ilvesheim

Ilvesheim: Freude und Skepsis über vorläufige Haushaltszahlen

In Ilvesheim hat die Verwaltung vorläufige Zahlen zum Haushalt 2022 vorgestellt. Während der Bürgermeister und die Freien Wähler zuversichtlich gestimmt sind, gibt es bei Grünen und CDU Skepsis

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Während die Einnahmen der Gemeinde Ilvesheim – auch wegen gestiegener Preise und damit höher Steuereinnahmen – deutlich anwuchsen, halten sich die Ausgaben bisher weiter im Rahmen. Das vorläufige Ergebnis ist ein dickes Plus. © Jens Wolf/dpa

Ilvesheim. Die einen sprechen vom „Tag der Freude“, die anderen nur von einer Momentaufnahme. Die Fraktionen des Ilvesheimer Gemeinderats haben unterschiedlich auf den Bericht der Verwaltung zur aktuellen Haushaltslage reagiert. In der jüngsten Sitzung standen neben der Debatte um den Namenszusatz „Inselgemeinde“ noch einige weitere interessante Punkte auf der Tagesordnung. Einer davon war der bereits angesprochene Halbjahresbericht zum Haushalt 2022.

„Der Kämmerer sagte mir, so gute Zahlen habe er in seinem gesamten Berufsleben noch nicht gesehen“, erklärte Bürgermeister Andreas Metz zu Anfang seiner Ausführungen. Der Hauptgrund für die „positive finanzielle Entwicklung“ sei simpel: Wegen gestiegener Preise habe die Gemeinde aufgrund höherer Steuereinnahmen auch mehr Einkünfte. Gleichzeitig seien die Ausgaben (Aufwendungen) nur leicht gestiegen. Eine beeindruckende Kennzahl ist das vorläufige ordentliche Ergebnis. Es ist laut Verwaltung positiv und liegt bei mehr als 3,2 Millionen Euro. Detaillierte Angaben sind im Internet unter bit.ly/3SinwHS einsehbar.

Auch Verzögerungen dabei

Die liquiden Mittel, also das, was die Gemeinde auf der hohen Kante habe, seien mit 7,5 Millionen Euro gut gefüllt. Metz räumte ein, dass bei Weitem nicht alle zu Jahresanfang geplanten Ausgaben auch wirklich ausgeführt werden konnten. Diese folgen entweder im zweiten Halbjahr oder später. „Natürlich sind Verzögerungen keine Einsparungen“, stellte der Verwaltungschef klar.

Peter Riemensperger zeigte sich äußerst zufrieden mit den Zahlen. „Ja, die wirtschaftliche Lage birgt viele Unsicherheiten, aber die Zahlen bieten erst einmal Anlass zur Freude.“ Außerdem gebe ein kurzer Blick in die Vergangenheit Anlass zur Zuversicht, so der Fraktionschef. „Aus allen vergangenen Krisen, sei des die Immobilienkrise oder Corona, ist die Gemeinde gestärkt hervorgegangen.“

Michael Haug (Grüne) bedankte sich bei der Verwaltung für einen Bericht, der „sich sehen lassen kann“. Er äußerte allerdings Bedenken, wie sich die finanzielle Lage angesichts der vielen Krisen in der Welt und der unsicheren Gas-Situation entwickeln wird. „Außerdem stellt sich die Frage, wie sich die Baukosten zum Beispiel für das Projekt Mehrzweckhalle angesichts dieser Lage entwickeln werden“, so Haug. Der Grünen-Fraktionschef betonte ausdrücklich, dass dies niemand aus der Verwaltung zu verantworten habe, aber dass es sich dabei nun einmal um „äußere Gegebenheiten handle, mit denen man umgehen müsse“.

Als „wirklich erfreulich“ bezeichnete Barbara Hefner (CDU) die Zahlen, schränkte aber ein, dass es sich nur um eine „Momentaufnahme“ handle. Man wisse nicht, was in diesem Jahr noch alles auf die Gemeinde zukomme. „So schön die Zahlen sind – so positiv kann ich sie nicht sehen.“

Info: Detaillierte Zahlen unter bit.ly/3SinwHS

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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