„Sie ist eine Frau, die unsere Gemeinde in den letzten Jahrzehnten auf vielen Gebieten bereichert und vielfältig geprägt hat.“ Die lobenden Worte von Laudator Andreas Metz waren auf Dagmar Klopsch-Güntner gemünzt, die jetzt im Garten der Vetter-Stiftung mit dem Fischernachen ausgezeichnet wurde. Andreas Metz, Ex-Bürgermeister und Sprecher des Fischernachen-Gremiums, skizzierte Lebensstationen der engagierten Ilvesheimerin, die nach dem Abitur Jura an der Universität Mannheim studierte und sich als Rechtsanwältin ihren Unterhalt verdiente. Zudem unterrichtete sie Rechtsanwaltsfachangestellte an der Eberhard-Gothein-Schule. Ihr berufliches Engagement war jedoch beileibe kein Hindernis, sich intensiv ehrenamtlich in der Inselgemeinde zu engagieren, führte Metz aus.
So im Bereich der Kunst. Die Geehrte hat die Projekte „Kunst im Rathaus“ sowie die „InselART“ ins Leben gerufen und seitdem auch organisiert. Eine Stütze war sie ferner im evangelischen Kirchenchor. Zudem hält sie Andachten für Bewohner des Heinrich-Vetter-Stiftes. Sie liebt das klassische Ballett, weshalb die Ballettschule Zeitz eine Vorführung auf dem grünen Rasen präsentierte. Klopsch-Güntner war sogar in der Kampagne 1981/82 Fastnachtsprinzessin mit ihrem ersten Mann, verriet der Laudator. Das dürfte einigen Gästen neu gewesen sein.
„Es dürfte dagegen allen noch sehr gut in Erinnerung sein, dass die Geehrte auch viele Jahre Vorsitzende der Spielvereinigung war“, leitete Metz zu einem weiteren Kapitel über. Als sie 2007 das Ruder der Vorsitzenden übernahm, war die Spielvereinigung in eine schwierige finanzielle Lage geraten, führte der Laudator aus. „Sie setzte einen langandauernden Prozess der Entschuldung und Stabilisierung des Vereins in Gang“, so Metz. Dabei musste sie auch unangenehme Entscheidungen treffen, womit sie sich nicht nur Freunde machte. „Der Erfolg hat ihr letzten Endes rechtgegeben“, so Metz weiter.
25 Jahre gehörte sie der SPD-Gemeinderatsfraktion an
Aber auch das politische Engagement von Dagmar Klopsch-Güntner wurde gewürdigt. 25 Jahre gehörte sie ununterbrochen der SPD-Gemeinderatsfraktion an. Er habe sie „stets als interessierte, kompetente und engagierte Gemeinderätin erlebt“, blickte der ehemalige Bürgermeister zurück. Sie habe dabei auch immer wieder polarisiert, weil sie eine klare Linie verfolgte und eine eindeutige Meinung vertrat.
Die „Original Blütenweg-Jazzer“ hatten die Zeremonie schwungvoll eröffnet, ehe Antje Geiter von der Vetter-Stiftung die Gäste willkommen hieß. Sie blickte auf die Zeit zurück, in der mit dem Ende des Bundes der Selbstständigen die Fischernachenverleihung in Gefahr geriet. Doch ein Freundeskreis Fischernachen setzt mit der Heinrich-Vetter-Stiftung die Tradition fort.
Bürgermeister Thorsten Walther hob die Bedeutung von Ehrungen hervor. Zum einen habe es mit Wertschätzung gegenüber den Menschen zu tun, die sich besondere Verdienste um das Gemeinschaftsleben in Ilvesheim erworben haben. Zudem mache solch eine Auszeichnung das bürgerschaftliche Engagement immer wieder sichtbar. Sein Dank galt der Stiftung sowie Dieter Münster, der viele Jahre Sprecher des Fischernachen-Gremiums war.
Die Geehrte freute sich über die Auszeichnung und darüber, dass so viele Freunde und Wegbegleiter mit ihr ein gemeinsames Fest feierten. Sie bedauerte aber auch, dass ihr Mann Andi wegen eines Krankenhausaufenthalts nicht dabei sein konnte. Sie dankte allen, die mit ihr gearbeitet haben. „Sonst würde ich hier nicht stehen“, betonte sie.
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