Um Pit-Pat, sprich Hindernisbillard, spielen zu können, braucht man einen Queue, vier verschiedenfarbige Bälle sowie etwas Konzentration und Geschick. Und natürlich eine Anlage in der Nähe.
Die gibt's in Ilvesheim auf der Minigolfanlage: Pächter Armin Pogadl hat die 18 Tische aus Kunststoff fest in Betonsockel installiert, sodass hier nichts ruckelt oder kippelt. "Das ist die einzige Kunststoffbahn, die somit spielbar ist", erklärt Jürgen Rupprecht. Der Neckarhausener gehört dem Pit-Pat Verein "Fairplay" in Neckargemünd an, der demnächst zwar seinen 20. Geburtstag feiern kann, kürzlich aber sozusagen "obdachlos" geworden ist.
Rupprechts Wunsch ist es, dass ein Pit-Pat Verein nach Ilvesheim kommt, entweder die Neckargemünder, weil die Inselgemeinde ganz gut über die öffentlichen Nahverkehrsmittel zu erreichen ist, oder eben ein neuer Club. Er selbst kam vor sieben, acht Jahren zu Pit-Pat, einer Mischung aus Miniaturgolf und Billard, das die Brüder Wagner aus Ingolstadt 1984 entwickelten. "Ich war wandern in Neckargemünd und bin dann durch Plakate auf diese Sportart aufmerksam geworden."
"Es gibt hier keine Materialschlacht wie beim Minigolf", findet er. Maximal acht Hartgummibälle gibt es derzeit im Angebot, dann ist auch schon Schluss. Den Queue gibt es in kurzer und längerer Version, wobei sich die Billardversion aus Karbon durchgesetzt hat. Die 18 Hindernisse wie beispielsweise schräge Hürden, Raute oder Zweisprung, sind auf Tische montiert, die 245 Zentimeter lang, 40 bis 80 Zentimeter breit und 80 Zentimeter hoch sind. Welcher Ball gespielt wird, hängt von der Farbmarkierung am Tisch ab.
Ziel ist es, mit möglichst wenigen Stößen das Hindernis zu erreichen. Jeder Stoß zählt als Punkt, wobei die Höchstzahl pro Tisch sechs Punkte beträgt. Der Spieler mit den wenigsten Versuchen hat den Tisch gewonnen. In Deutschland existieren derzeit rund 100 Anlagen. Ist es eine wachsende Trendsportart? "Nein, eigentlich nicht. Wir sind von allen Randsportarten diejenige, die dem Rand am nächsten ist", sagt Jürgen Rupprecht und lacht. Das ist schade, denn ein Selbstversuch macht Spaß und somit Lust auf mehr. Gelegenheit dazu bietet sich bei den regelmäßig stattfindenden Jedermann-Turnieren, wobei die nächsten heute, 26. Mai, und am 21. Juli stattfinden.
Ein besonderes Highlight ist auf den 2. und 3. Juni terminiert, denn dann laufen in Ilvesheim die Deutschen Meisterschaften im Pit-Pat. Die Anregung von Jürgen Rupprecht stieß beim Baden-Württembergischen Pit-Pat Verband auf Zustimmung. Erwartet werden hierzu Thomas Madl, der Deutsche Meister 2011 aus Bad Dürrheim, der seinen Titel verteidigen will sowie der amtierende Europameister Stefan Sulz aus Ofterdingen. Rupprecht, der die Patenschaft und somit die Organisation der DM übernommen hat, hofft auf mindestens 25 weitere Teilnehmer. Wer Minigolf und Billard mag, ist bei Pit-Pat gut aufgehoben. So wie Jürgen Karl, der beim Vor-Ort-Termin mit dem "MM" mit Rupprecht einige Runden über die Tische dreht. "Pit-Pat spiele ich seit diesem Jahr", erzählt er, um dann das nächste Hindernis, drei kleine Kegel, anzuvisieren.
Altersmäßig sei die Sportart bunt gemischt, sagt Rupprecht. Das Verhältnis von Männern und Frauen sei nahezu ausgewogen und biete jedem dieselben Chancen und Bedingungen.
Die 24. Deutsche Pit-Pat Meisterschaft mit separatem ...
Die 24. Deutsche Pit-Pat Meisterschaft mit separatem Jugendturnier findet am 2. und 3. Juni auf der Anlage in Ilvesheim, Am Freibad 3, Telefon 0621/49 41 41, statt.
Am Samstag, 2. Juni, läuft der Einzelwettbewerb je nach Teilnehmerzahl in acht Gruppen Jeder gegen Jeden. Die beiden Ersten jeder Gruppe bestreiten die Finalrunde, die im 16er-Doppel-K.O. ausgetragen wird. Die Startgebühr für Erwachsene im Einzel beträgt zwölf Euro. Anlageneröffnung und Trainingsbeginn sind um acht Uhr, um 9.20 Uhr Nennschluss und Gruppenauslosung, Spielbeginn um zehn Uhr, anschl. Doppel-K.O. Finale und Siegerehrung.
Am Sonntag, 3. Juni, läuft der Mannschaftswettbewerb (drei Spieler gegen drei) mit bis zu zwölf Mannschaften in zwei Gruppen jede gegen jede; die Gruppensieger bestreiten das Endspiel, bei mehr als zwölf Mannschaften wird im einfachen K.O.-Modus gespielt. Die Platzierungen werden alle ausgespielt. Die Startgebühr beträgt zehn Euro pro Spieler. Anlagenöffnung und Trainingsbeginn um acht Uhr, um 8.40 Uhr Nennschluss und Auslosung, um neun Uhr Spielbeginn.
Teilnehmer: Alle Spieler nationaler Vereine sowie alle Pit-Pat Hobbyspieler.
Sportliche Kleidung ist erwünscht. Bälle und Queues können ausgeliehen werden.
Im Startgeld ist ein Fünf-Euro-Gutschein enthalten. Jugendliche zahlen keine Nenngebühr. Beim Jugendturnier kommen die Stoßzahlen der ersten vier gespielten Runden bei den Gruppenspielen in die Wertung. ine
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