Teilsanierung

Feldwegbrücke in Ilvesheim bleibt wohl noch längere Zeit einspurig

Das Planungsbüro rechnet mit einem langwierigen Genehmigungsverfahren. Was auf die Verkehrsteilnehmer zukommt.

Von 
Klaus Neumann
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Der Fuß-und Radweg entlang der Feldwegbrücke soll saniert werden. Der Technische Ausschuss hat sich jetzt für eine Variante ausgesprochen. © Klaus Neumann

Ilvesheim. Anfang des Jahres musste die Gemeinde Ilvesheim den Fuß- sowie den Radweg entlang der Feldwegbrücke gesperrt. Grund dafür waren Schäden an der Brücke. Nun hat der Technische Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung eine Sanierungsvariante beschlossen – Kostenpunkt: 484.000 Euro.

Seit Anfang des Jahres verläuft der Ersatzweg für Fußgänger und Radfahrer auf der Fahrbahn für den Fahrzeugverkehr, der sich seitdem mit nur einer Spur begnügen muss. Eine Ampelanlage regelt den Betrieb.

Fachleute bestätigen die Schäden am Belag

Fachleute vom zuständigen Planungsbüro bestätigten jetzt noch einmal die Schäden am Gehwegbelag, am Korrosionsschutz, an der Übergangskonstruktion und an Lagern. Um diese zu beheben, legten sie Sanierungsvorschläge auf den Tisch und gaben zudem eine Empfehlung ab. Der Technische Ausschuss folgte einstimmig der vom Planungsbüro bevorzugten Variante für Kosten in Höhe von rund 484.000 Euro.

Diese Variante sieht vor, einen Belag aus GFK-Planken mit einem Nut-Feder-System auf der Fahrbahn aufzubringen. GFK steht für glasfaserverstärkte Kunststoffplatten, die laut Planungsbüro extrem belastbar und widerstandsfähig gegenüber mechanischen Einflüssen sein sollen. Zudem seien sie resistent gegenüber Korrosion durch Wasser oder Luft und leichter als Stahl. Die Entwässerung erfolgt demnach über den Neckarkanal.

Bürgermeister Walther: „Sehr herausfordernde Teilsanierung“

Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) sprach von einer sehr „herausfordernden Teilsanierung“, welche die Kommune noch viele Wochen beschäftigen werde. Mit Blick auf den Zeitplan der Planer war diese Aussage eher untertrieben. Denn die Arbeiten werden wohl nicht vor 2027 fertig sein. Das Planungsbüro rechnet damit, erst ab Herbst 2026 mit den Arbeiten beginnen zu können –vorausgesetzt, die involvierten Behörden sorgten nicht für überdurchschnittlich lange Bearbeitungszeiten. Wenn die Arbeiter an der Brücke loslegen, rechnen die Experten mit einer Bauzeit von 227 Tagen.

„Der Genehmigungsprozess ist sehr umfangreich“, sagte Gero Wolf vom Planungsbüro. Viele Behörden müssten darin eingebunden werden, wie etwa das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, die Untere Wasserbehörde, die Untere Naturschutzbehörde oder die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Der Bauablauf sei zudem stark vom Schiffsverkehr abhängig, gab der Planer zu bedenken. Das Gerüst, das an der Brücke montiert werde, müsse neunmal umgehängt werden. Das beanspruche ebenfalls Zeit.

Zeitplan ist „ernüchternd“

Bürgermeister Thorsten Walther bezeichnete diesen Zeitplan als „ernüchternd“. Georg Sommer (CDU) hoffte, dass die Genehmigungen schnell auf dem Rathaus eingingen. Rolf Sauer (SPD) wollte mögliche Förderungen geprüft wissen. Für Hans-Jörg Habermehl (Grüne) war es wichtig, dass die Gründe für die lange Bauzeit kommuniziert werden. Auch Katharina Bautz (Freie Wähler) betonte die Notwendigkeit, die Bürger im Detail zu informieren.

Die Nutzer der Feldwegbrücke müssen sich also noch Geduld üben, bis der normale Verkehr wieder möglich ist. Zu diesem Kreis zählen neben Pkw-Fahrern auch der Busverkehr und Schüler.

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