"Ich weiß auch nicht, wieso die Rentiere nicht so pupsen können sollen, wie sie wollen"! Im Theaterstück von Dirk Jansch sieht der Weihnachtsmann seine berufliche Existenz nicht nur wegen eines zu hohen CO2-Ausstoßes (Kohlendioxid) seiner Rentiere stark gefährdet. Die Tiere sollen umweltneutral ersetzt werden. Auch ist die Zahl der Wunschzettel dramatisch zurückgegangen!
So stellten sich auch das Christkind, Frau Holle und der himmlische Vater die Frage: "Wo sind all die Weihnachtswünsche hin?" Glaubt überhaupt noch jemand an den Weihnachtsmann? Der Glaube an ihn muss wieder gestärkt werden, so die Überlegung. "Wir schaffen das!", versprechen sie mit Engels-Zungen.
Weihnachtsmann sinniert
Auch der Weihnachtsmann sinniert über diese Frage - besonders gerne mit dem Geist aus der Flasche. Santa gerät geringfügig aus der Form und passt durch keinen Kamin mehr. Die himmlischen Mächte stellen ihm den persönlichen Trainer Bloomberg zur Seite. Der erkennt, dass der Plan, aus Santa einen Superhelden zu formen, zum Scheitern verurteilt ist. Es fehlt ihm an Kondition, Kraft sowie an Ehrgeiz! Auch wenn der sich als Super-Santa vorstellt "Mein Name ist Mann! Weihnachts-Mann!". Angesichts der geringen Erfolgsaussichten denkt Bloomberg an einen eher zeitgemäßen Weihnachtsmann - die "Version 2.0". Statt des Schwarzen Buches schwenkt Santa schon mal einen Tablet-PC. Der Weihnachtsmann als online zu beauftragender Geschenke-Lieferant. Eine Schreckensvision für die himmlischen Mächte.
Zur gleichen Zeit auf der Erde: Marlene liegt auf ihrem Bett und betet zum Christkind. Dieses steht plötzlich neben dem kleinen Mädchen und sie unterhalten sich. "Du glaubst an den Weihnachtsmann?", fragt das Christkind. Diese Feststellung bringt nun wieder Santas Ex Ludmilla auf den Plan. "Pah, Weihnachtsmann! Geschenke! Gerade ein Prozent der Menschen hat Freude am Schenken." Ludmilla, von ihrem Gehilfen Detlef mit "Ihre Missmutigkeit" angesprochen, möchte Santa nach deren gescheiterter Beziehung wieder zurück - oder ihn ruinieren. Der Weihnachtsmann gab an anderer Stelle zu: "Wir waren eine Weile zusammen! Genau genommen eine Nacht!".
Ludmilla lässt Detlef die kleine Marlene entführen. Doch Detlef bringt nicht nur das Mädchen mit, sondern auch das Christkind. Und er ist unterwegs auch noch Darth Vader (aus Star Wars) von der "Dunklen Seite der Macht" begegnet. Während sich die "Bösen" erst einmal zusammen tun, wird Darth mit Zimtsternen "umgedreht". Und er dreht auch Hexe Ludmilla um. So wird am Ende alles gut. Es ist ja schließlich auch Weihnachten. Die Bösen lassen sich friedlich zum Guten bekehren - ganz so, wie Autor Jansch und andere sich das wünschen.
Aktueller Bezug
Im Theaterstück zur Weihnachtsfeier des TC Neckar Ilvesheim wurde wieder auf Aktuelles Bezug genommen. Da kommt es dann schon einmal vor, dass nicht alles fröhlich oder lustig ist. Manch eine Bemerkung war schon bitterböse. Aber sie reflektiert stets das Verhalten und Aussagen vieler, die das Zeitgeschehen prägen. Sei es aus Politik, sei es aus der Wirtschaft. Und das ist eben oft nicht wirklich lustig. Großartig war die Leistung der Mimen. Ziemlich textsicher - nach gerade vier Wochen Proben - begeisterten die Akteure die Zuschauer. Und wenn doch einmal jemand hing, erfuhr er oder sie umgehend Hilfe. So Darth Vader zur armen Hexe Ludmilla: "Macht Sie meine Anwesenheit etwa nervös?" "Ja, sehr!"
Theaterspieler
Mitwirkende: Armin Gattung (Boss), Sharin Gattung (Frau Holle), Götz Zimmermann (Weihnachtsmann), Christiane Zimmermann (Hexe Ludmilla), Til Zimmermann (Detlef), Lynn Zimmermann (10 Jahre, Christkind), Martin Blöchl (Bloomberg), Jelana Lupke (7 Jahre, Marlene), Kim Wassermann (Mutter von Marlene), Dirk Jansch (Darth Vader).
Deko: Diana Brümmer und ihr Team. dithu
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ilvesheim_artikel,-ilvesheim-die-boesen-lassen-sich-bekehren-_arid,739938.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ilvesheim.html