"Kunst im Rathaus" in Ilvesheim ist eine seit vielen Jahren fest etablierte Veranstaltung von "inselArt" und der Gemeinde Ilvesheim. Viele Rathausbesucher haben in der Vergangenheit die Möglichkeit genutzt sich Werke, meist einheimischer Künstler, anzusehen. Drei Künstler präsentieren unter dem Ausstellungsmotto: "Licht im Haus - Fotografie und Malerei" bis zum 9. Januar 2015 ihre Kunstwerke: Dorle Wittner, der zwölfjährige Nils Ritzhaupt und Bernd Seiler, der krankheitsbedingt bei der Eröffnung der Schau nicht anwesend sein konnte.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Marlene Edler (Querflöte) und Fiona Edler (Harfe) mit dem Musikstück "Spiegel im Spiegel". Bürgermeister Andreas Metz begrüßte die recht stattliche Zahl interessierter Kunstfreunde. In seinem Grußwort erwähnte er, dass diese Ausstellung etwas Besonderes sei, denn diesmal sind Werke von Künstlern verschiedener Generationen ausgestellt. Der Rathauschef versprach den Gästen einen schönen Abend mit viel Musik, Gedichten und Bildern.
Dagmar Klopsch-Güntner, Mitinitiatorin von "inselArt", hatte passende Gedichte zu Gemälden und Bildern der drei Künstler zusammengestellt. Gedichte von Fritz Deppert, August Stramm oder Ingeborg Bachmann, die sie ausdrucksstark vortrug. Klopsch-Güntner sieht sich als Kunstliebhaberin und nicht als Kunstkritikerin. Die vorgetragenen Gedichte vermittelten ihren Eindruck vom Bild, und die Besucher sollen animiert werden, dieses mit eigenen Gefühlen zu erfassen. Entsprechend dem Ausstellungs-Motto trug sie ein Gedicht zum Licht vor.
Als ersten Künstler stellte Dagmar Klopsch-Güntner den Künstler Bernd Seiler vor. Der Mannheimer hat in den 70er Jahren mit dem Fotografieren begonnen. Er wollte Fotograf werden, entschied sich jedoch dann für ein Architekturstudium. In den letzten Jahren hat er sich verstärkt seinem Hobby der Fotografie gewidmet.
Menschen und Landschaften
Menschen, Landschaften, Licht und Schatten sind seine Themen. Er macht Aufnahmen über einen ganzen Tag hinweg, verfremdet diese und stellt sie neu zusammen. "Er will den Augenblick festhalten, der im Moment der Aufnahme bereits Vergangenheit ist", erläutert Dagmar Klopsch-Güntner.
Besonders erfreut war sie, in dieser Ausstellung auch einen jungen Künstler vorzustellen. Nils Ritzhaupt, aus Angelbachtal, ist durch seine Großmutter Irena Wagner zum Malen gekommen. Es ist seine erste Ausstellung, 16 Bilder hat er ausgestellt und malt gegenständlich. So setzt er etwa seine Urlaubseindrücke bei seinen Gemälden um, wie die Namen (Springende Fische, Stürmische See, Dünen) zeigen. Er probiert gerne neue Techniken und Materialien aus.
Dritte Künstlerin ist Dorle Wittner, die bereits als Kind sehr gut malte. Ihre Gemälde sind etwas expressiver, sie malt mit der Mischtechnik. Die Werke Wittners handeln von Themen wie Alzheimer, Drogen, Krebs und Gewalt gegen Frauen. Auf vielen ihrer Gemälde sind auf den ersten Blick wunderschöne Blumen zu sehen. Bei genauem Hinsehen erkennt der Betrachter bei ihren Gemälden "Feinheiten" wie die Schlange als Böses und ein Akt der Vergewaltigung wie beim Gemälde "Gewalt". Dorle Wittner: "Ich verarbeite Gegebenheiten, die mich beschäftigen. Malen befreit und gibt mir Lebensfreude. Bevor Marlene Edler "Andante" von Mozart auf der Querflöte darbot, ermunterte Dagmar Klopsch-Güntner die Besucher sich an der Kunst zu erfreuen.
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