Ilvesheim

Das macht den Ilvesheimer Tennisclub TCN so besonders

Der Ilvesheimer TCN feiert dieser Tage sein 50-jähriges Bestehen - und das trotz großer Konkurrenz umliegender Vereine. Die Vorsitzende betont vor allem die Attrktivität des Vereins für junge Menschen

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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1975 wurde der Platz des TCN in Ilvesheim eröffnet – im Regen. Vereinsmitglieder witzeln heute noch gern darüber und sprechen vom „typischen TCN-Wetter“. © TCN

Das Vereinshaus des TCN in Ilvesheim liegt an einem schönen Ort. Wer auf der Terrasse sitzt und in die richtige Richtung schaut, kann bis zur Bergstraße blicken. Es weht ein leichter Wind – genug für ein wenig Abkühlung. Diana Mattern hat am Tisch Platz genommen, die Erste Vorsitzende des Vereins hat etliche Unterlagen mitgebracht. Schließlich kommt in 50 Jahren TCN-Geschichte auch einiges zusammen. Aus der Identifikation mit „ihrem“ Verein macht die Ilvesheimerin keinen Hehl. „Der TCN ist für meine Familie und mich Heimat“, sagt sie unumwunden.

Ihren Beginn nimmt die Geschichte des Vereins im Jahr 1973. Am 23. Oktober wird der TCN gegründet – und die nächsten Meilensteine lassen nicht lange auf sich warten. Der erste große Schritt ist die Eröffnung des Tennisplatzes im Jahr 1975. Der Verein startet mit fünf Plätzen – seit 2014 gibt es sechs Plätze auf dem TCN-Gelände. Dieses Wachstum mag auf den ersten Blick nicht gerade rasant erscheinen, und doch macht dieser Platz einen enormen Unterschied, wie Mattern erklärt: „Wir hatten bis dahin ein großes Problem, da wir wegen des Platzmangels bei Punktspielen nur unter großen Einschränkungen mit Sechser-Mannschaften antreten konnten.“ Im Überfluss schwimme der TCN trotzdem nicht, betont Mattern: „Die sechs Plätze sind dringend notwendig.“ Das zeige auch die hohe Belegung der Spielflächen – vor allem an Abenden und Wochenenden.

Große Kontinuität

  • Der TCN ist neben seiner Tradition auch stolz auf eine große Kontinuität in der Führungsetage. Seit Bestehen gab es nur vier Vorsitzende:
  • 1973 - 2000: Wolfgang Strauß (Mitbegründer)
  • 2000 - 2006: Volker Herbel
  • 2006 - 2020: Dirk Jansch
  • seit 2020: Diana Mattern

Konflikte, wer wann auf den Plätzen spielen darf, gehören aber schon seit ein paar Jahren der Vergangenheit an. Grund dafür ist ein elektronisches Buchungssystem, wie die Erste Vorsitzende nicht ohne Stolz erzählt: „Früher musste man früh aufstehen und ab sechs Uhr morgens sein Schild hängen, um abends noch einen Platz zu bekommen. Oder man musste bereits zwei Stunden vor Termin auf der Anlage sein. Das war umständlich und führte durchaus zu Konflikten an der Hängetafel.“ Seit 2019 gibt es das Online-Buchungssystem, in dem die Spielzeiten vorher reserviert werden müssen. „Vor allem während Corona hat sich dieses System bewährt, unter anderem, weil so eine Kontaktnachverfolgung gewährleistet war“, sagt Mattern, die 2019 noch nicht abschätzen konnte, wie schnell sich das neue System bewähren würde.

Starke Konkurrenz

Ähnlich modern ist der Verein bei seinem Bezahlsystem unterwegs. Im Vereinsheim, das der TCN in Eigenregie betreibt, gibt es kein Bargeld mehr. „Das läuft alles über Aufladekarten – es reduziert den Aufwand und das Risiko von Einbrüchen“, zeigt sich die Vorsitzende zufrieden. Eine Modernisierung bekam zwischendurch auch das Clubhaus des TCN. 1976 als Flachbau errichtet, kam 20 Jahre später ein Satteldach dazu. In einem Anbau wurden Duschen und weitere Einrichtungen untergebracht.

Und das alles in einem Umfeld, das für den TCN kein leichtes war und ist. „Wir haben in der Region eine hohe Dichte an Tennis-Clubs“, sagt Mattern. Es sei nicht einfach, sich gegen diese Konkurrenz zu behaupten. Umso mehr freut sich die TCN-Chefin, dass der Ilvesheimer Verein die Mannschaften weiterhin mit Eigengewächsen stellen könne. Das liege auch daran, dass der TCN in seiner Jugendarbeit sehr erfolgreich sei. „Sicher, die Errichtung des Neubaugebiets Mahrgrund hat uns geholfen, viele neue und vor allem junge Mitglieder zu bekommen“, sagt Mattern. Allerdings müsse man diese auch halten – und das sei dem TCN gut gelungen. Von den aktuell rund 330 Mitgliedern sind etwa ein Drittel 18 Jahre alt oder jünger.

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Gar nicht so einfach in einer Region, die eine extrem hohe Dichte an Tennisvereinen hat, ausgelöst durch die Leistungen von Boris Becker und Steffi Graf in den 1980er-Jahren. „Ich selbst bin durch Boris Becker zum Tennis gekommen“, erzählt Mattern. Bei einer Nachbarin im Fernsehen habe sie seinen legendären Wimbledon-Sieg verfolgt: „Ich habe mir den Schläger geschnappt und habe angefangen zu spielen. Seitdem hat mich der Sport nicht mehr losgelassen.“

Große Feste, rauschende Bälle

Der TCN ist für Mattern aber mehr als der bloße Sport. „Die Feste, die rauschenden Bälle und die unterhaltsamen Stücke der Jugendtheatergruppe, die es über die Jahre im TCN gegeben hat, darf man nicht unerwähnt lassen“, betont die Vereinschefin und zeigt zahlreiche Fotos, die vom regen Vereinsleben zeugen. Und dieses möchte Mattern als Vorsitzende unbedingt weiterführen. Die nächste Gelegenheit dazu ergibt sich direkt am Samstag, 22. Juli. Dann steigt das große Fest anlässlich des 50-jährigen Bestehens – mit einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Info: Fotostrecke unter mannheimer-morgen.de/ilvesheim

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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