Amtsantritt

Das hat der neue Ilvesheimer Bürgermeister an seinem ersten Tag vor

Thorsten Walther (SPD) hat vor gut zwei Monaten die Wahl in Ilvesheim gewonnen. Jetzt hat er sein Amt angetreten, der erste Tag war bereits gut gefüllt mit Terminen. Seine Familie hat ihm dabei was Lustiges gebastelt

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Sekretärin Daniela Weidler überreicht Thorsten Walther an seinem ersten Arbeitstag bereits wichtige Akten. © Christoph Blüthner

Ilvesheim. Es ist verregnet und grau an diesem Dienstagmorgen in Ilvesheim. Thorsten Walther hat in seinem Büro aber schon für ein paar Farbtupfer gesorgt. Der neue Bürgermeister hat ein paar Blumen aufgestellt, ein Strauß kommt von seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen bei der Stadt Mannheim. „Und meine Familie hat mir eine bunte Schultüte gebastelt“, erzählt Walther. Die Worte „Erster Schultag“ sind dabei durchgestrichen und durch „Erster Bürgermeistertag“ ersetzt worden.

Große Erwartungshaltung

Seit 7.30 Uhr ist Walther im Rathaus, seine ersten Termine liegen beim Besuch dieser Redaktion schon hinter ihm. Die IT hat den Computer eingerichtet, außerdem hat Walther bereits das Grußwort für das Mitteilungsblatt geschrieben.

Und der Tag ist weiterhin eng getaktet. Besuche anlässlich von Hochzeitsjubiläen und Geburtstagen stehen an, später am Tag auch noch Gespräche mit den Amtsleitern und dem Ersten Bürgermeister-Stellvertreter. Außerdem sind Besuche in den verschiedenen Abteilungen der Verwaltung geplant, zum Beispiel im Bauhof. „Ich möchte mich persönlich vorstellen, das ist mir wichtig“, sagt Walther. Er sei bisher auch sehr herzlich empfangen worden. Die Erwartungshaltung an den neuen Rathauschef ist groß. „Ich habe oft gehört, dass die Menschen sehr gespannt darauf sind, wie ich das Amt ausübe“, erklärt Walther und betont: „Ich freue mich riesig darauf, ich habe viele Ideen und Pläne.“

Ich werde mir auch Zeiten blocken, in denen ich die Kinder zu Schule, Kindergarten oder Sportunterricht bringe.

Hinter dem neuen Verwaltungschef liegen bereits zahlreiche Übergabegespräche - zum einen mit seinem Vorgänger Andreas Metz, zum anderen mit den Amtsleiterinnen und Amtsleiterinnen von Kämmerei, Haupt- und Bauamt. Auch wenn die Einarbeitung noch lange nicht abgeschlossen ist, Walther fühlt sich gut vorbereitet auf das, was auf ihn zukommt. „Es war eine sehr professionelle und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den Übergabegesprächen. Dafür bin ich dankbar“, betont der neue Bürgermeister.

In den kommenden Tagen geht das Programm ähnlich straff weiter. Walther will so bald wie möglich alle kommunalen Gebäude und Einrichtungen in Augenschein nehmen. Darüber hinaus haben schon zahlreiche Vereine und andere örtliche Institutionen um Gespräche gebeten. Am Mittwoch stattet ihm der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Cuny einen Antrittsbesuch ab.

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Auch Walthers Kinder dürfen in den kommenden Tagen einmal im Rathaus vorbeischauen. „Das ist ganz wichtig, denn meine Söhne wollen wissen, wo ihr Papa arbeitet“, erklärt der zweifache Familienvater. Auch wenn das Amt des Bürgermeisters mit viel Arbeit einhergeht, will der 37-Jährige weiterhin für seine Familie da sein können: „Ich werde mir auch Zeiten blocken, in denen ich die Kinder zu Schule, Kindergarten oder Sportunterricht bringe.“ Seine Frau wird weiterhin arbeiten.

Das Wort Selbstorganisation fällt an diesem Morgen immer wieder. „Das ist die große Aufgabe“, ist Walther überzeugt und zeigt dabei auf die Liste mit zahlreichen Terminen. Doch nicht nur auf der beruflichen Ebene wird das für den neuen Bürgermeister wichtig sein - sondern auch auf im privaten Bereich: „Es wird darauf ankommen, sich immer wieder zusammenzusetzen und zu reflektieren, ob es gut oder nicht gut läuft.“ Für die Arbeit im Rathaus bedeutet das: regelmäßiger Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Zu diesen zählt auch seine Sekretärin Daniela Weidler, die fast zeitgleich mit Walther ihre Stelle im Ilvesheimer Rathaus angetreten hat.

Auch in Zukunft will ich Termine im Ort mit dem Fahrrad wahrnehmen.

Dinge, die bisher auch gut gelaufen sind, will Walther nicht verändern: „Klar, ich komme mit vielen Ideen, aber grundsätzlich gilt, dass ich viele Dinge auch weiterführen werde.“ Ein Beispiel dafür sei die Kerwe. Bereits vor einigen Wochen hat Walther die Vorgespräche mit den Vereinen geleitet, um im Bilde zu sein, wenn die traditionsreiche Veranstaltung Ende August steigt: „Das Sicherheitskonzept liegt aktuell auf meinem Tisch.“ Auch wenn er die Vereine und ihre Vertreter bereits gut kenne, so sei es doch etwas anderes, ihnen jetzt als Bürgermeister gegenüber zu treten: Da ist natürlich eine andere Erwartungshaltung da, aber das ist auch gut so.“

Vereidigung steht noch an

Bis zu Walthers offizieller Verpflichtung und Vereidigung dauert es noch. Sie soll aufgrund der Ferien erst am 14. September im Feuerwehrgerätehaus stattfinden. Es wäre allerdings ein Irrtum zu glauben, dass Walther deshalb im Moment noch nicht „richtig“ im Amt sei. Mit der Unterzeichnung der sogenannten Dienstantrittsanzeige hat das Leben als Bürgermeister für Walther begonnen - mit allen Rechten und Pflichten. Die Vereidigung im September ist ein zeremonieller Akt.

Der Wahlsieg hat das Leben von Thorsten Walther tiefgreifend verändert. „Geht man vor die Tür, ist das eine offene Bürgersprechstunde“, sagt der neue Rathauschef mit einem Schmunzeln. Das möge er aber auch an dem Amt. Und ganz bestimmte Dinge will Walther weiterhin so machen wie bisher: „Auch in Zukunft möchte ich Termine innerhalb des Ortes mit dem Fahrrad wahrnehmen.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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