Ilvesheim. Die Gemeinde Ilvesheim führt das Integrationsmanagement im Rathaus fort – muss dafür aber mehr eigene Mittel in die Hand nehmen. Einen entsprechenden Beschluss billigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Hintergrund ist, dass die Fördermittel erheblich gekürzt wurden, die Gemeinde aber weiterhin dasselbe Niveau an Betreuung aufrecht erhalten will. Aktuell befinden sich 179 Geflüchtete in der Anschlussunterbringung in Ilvesheim. Davon stammen 64 aus der Ukraine. „Der Integrationsmanager hat eine Schlüsselfunktion“, betonte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD). Aktuell belaufen sich die Kosten für das Jahr 2024 auf knapp 82 400 Euro.
Scharfe Kritik vom Bürgermeister wegen Fördermittel-Kürzung
Seit 2018 hat die Gemeinde einen Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), um die Aufgaben personell stemmen zu können. Der Integrationsmanager kommt vom DRK-Kreisverband, arbeitet 39 Stunden in der Woche und hat sogar einen eigenen Arbeitsplatz im Rathaus. Er unterstützt geflüchtete Menschen in allen wichtigen Fragen des Alltags.
Thorsten Walther kritisierte die Kürzung der Fördermittel deutlich. „Das ist ein fatales Zeichen“, sagte er. Nach einer neuen Verordnung bekommen nicht mehr die Kommunen selbst die Fördermittel, sondern die übergeordneten Stadt- und Landkreise. Diese müssen die Gelder dann wiederum auf die einzelnen Städte und Gemeinden verteilen, können aber im Vergleich zu früher nur mit deutlich geringeren Ressourcen arbeiten. Nach Angaben der Ilvesheimer Verwaltung wurden die landesweiten Mittel für das Integrationsmanagement von 58 auf 40 Millionen Euro reduziert.
Nachbarorte treffen gleiche Entscheidung wie Ilvesheim
Eine Option für die Gemeinde Ilvesheim wäre gewesen, die Aufgaben des Integrationsmanagements an den Rhein-Neckar-Kreis zu übertragen. Dieser hatte aber vorher schon darauf hingewiesen, dass man den Geflüchteten deutlich weniger Leistungen anbieten könne. In diesem Fall hätte sich der Arbeitsumfang des Integrationsmanagers von 39 auf elf Wochenstunden reduziert. Dies führte zu dem eingangs genannten Beschluss, das Programm nicht an den Kreis abzugeben und gemeinsam mit dem DRK im bisher bestehenden Umfang weiterzuführen – auch wenn die Gemeinde dafür mehr Geld ausgeben muss. Die Nachbarkommunen von Ilvesheim hätten die gleiche Entscheidung getroffen, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung.
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