„Das ist die affenstarke, ultrakrasse, riesenfette, spitzenklasse, megageile, wundervolle, angesagte, gigaschöne und auch obercoole Saatschule“, hallte es am Freitagnachmittag vielstimmig über die Lichtung an der Saatschule, wo nach knapp zwei aktionsreichen Wochen das Ferienlager für Hirschberger Kids zu Ende gegangen ist. Mit einstimmen in den traditionellen „Saatschulsong“ durften am letzten Tag auch die Eltern, nachdem sie ihre Sprösslinge in den Tagen zuvor immer unten am Parkplatz am Ersten Kehrrang traditionell hatten verabschieden müssen, damit der Nachwuchs oben unter sich bleiben konnte.
Fantasievolle Hausnamen
So gab es große Augen bei der Besichtigung der insgesamt 18 mit viel Mühe und aufgrund des Wetters auch unter Zeitdruck erbauten Holzbuden, die nicht nur mit fantasievollen Details und Einrichtungen überraschten, sondern zum Teil sogar mit zwei Stockwerken ausgestattet waren. Auch bei der Namensfindung zeigten sich die kleinen Architekten äußerst kreativ, wie die Schilder im Kinderdorf zeigten. Da gab es nicht nur eine „Werwolfhütte und ein „Horror-Haus“, sondern auch weniger furchteinflößende Behausungen wie die „Hollywood-Hills“, das „Naturcafé“ oder die „Tropen-Hütte“.
Mit der Elternbesichtigung galt es dann auch, Abschied zu nehmen von den Hütten, da diese direkt nach dem Ferienlager wieder abgebaut werden. In diesem Zusammenhang konnte Jule Heinz auch eine freudige Nachricht von Förster Walter Pfefferle überbringen. Wie die Co-Leiterin des Ferienlagers bekannt gab, kann die eigens zum Jubiläum des 50-jährigen Bestehens gebaute Kugelbahn dauerhaft im Wald stehen bleiben. Die Konstrukteure und Erbauer der fast 30 Meter langen Einrichtung quittierten dies mit lautem Jubel und Beifall. Mitfreuen durfte sich in diesem Moment auch die langjährige Leiterin des Ferienlagers, Kirstin Wolski, denn die Kugelbahn wurde ihr gewidmet und heißt deshalb in Anlehnung an ihren Kosenamen künftig „Kullerkiki“.
Ein dickes Lob von dem Betreuerteam erhielt auch Jule Heinz, die aufgrund der zwischenzeitlichen Erkrankung von Kirstin Wolski dann in ihrem Einführungsjahr doch gleich voll gefordert war und deshalb „ins kalte Wasser“ musste. Weil sie sich dort gut freischwimmen konnte, schenkten ihr die Betreuer ein von allen unterschriebenes und als Ortseingang gestaltetes Schild mit dem diesjährigen Dorfnamen „Pilzkönigreich“. Nach dem offiziellen Abschluss hatten Gäste und Teilnehmer Gelegenheit, die Kugelbahn zu testen und das gesamte „Pilzkönigreich“ zu besichtigen. Während der Tour konnte man sich an verschiedenen Hüttenbars mit Getränken versorgen. Das eingenommene Geld spenden die Hüttenteams an soziale Einrichtungen. Hier zeigte sich dann auch noch mal, dass sich engagierter Einsatz für das Ferienlager wie etwa Müllsammeln oder andere notwendige Tätigkeiten für die Allgemeinheit lohnt. Schön ausbauen konnten nämlich nur die Teams ihre Hütten, die genügend „Lager-Taler“ gesammelt hatten. Mit der Währung wurde man für seinen Einsatz „bezahlt“ und konnte Baumaterial erwerben.
Passend zum 50. Jahr des Ferienlagers an der Saatschule hatte das Leitungsteam auch noch Material für eine Ausstellung mit dem Titel „Zeitreise von 1973 bis 2023“ gesammelt. Diese zeigte, wie sehr sich das Lager seit den Tagen der Gründer Gerda und Lothar Zahnleiter Jahr für Jahr verändert hat.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/hirschberg_artikel,-hirschberg-zwischen-werwolfhuette-und-hollywood-hills-_arid,2115500.html