Hirschberg

Ab sofort darf wieder trainiert werden

Der neue Hallenboden in der Heinrich-Beck-Halle ist freigegeben. Bei der Sanierung der Umkleiden gibt es Verzögerungen

Von 
Matthias Kranz
Lesedauer: 
In blauer Farbe: Der neue Hallenboden der Heinrich-Beck-Halle ist seit gestern bespielbar. Auch zwei neue Tore stiftete die Gemeinde. © Philipp Reimer

Die A-Jugend durfte als Erste den neuen Hallenboden in der Heinrich-Beck-Halle bespielen. Danach trainierte die 1. Mannschaft. SGL-Jugendkoordinator Daniel Schmitt schaute am späten Vormittag schon einmal vorbei, um sich die Trainingsfläche anzuschauen, auf die die SGL seit 4. April verzichten musste. Da startete nämlich der erste Bauabschnitt zur Sanierung der in die Jahre gekommenen Halle. Gestern gab Bürgermeister Ralf Gänshirt im Beisein des bauleitenden Architekten Bernd Kopp und der Bauamtsmitarbeiterin Johanna Maurer den Hallenboden frei.

Das war das wichtigste Ziel, sagt der Rathauschef. „Die SGL scharrt schon mit den Füßen.“ Die Roten Teufel bestreiten nämlich am 27. August ihr erstes Pokalspiel gegen den Zweitligisten SG BBM Bietigheim vor heimischer Kulisse und wollen sich natürlich mit dem neuen Boden im Training vorher vertraut machen. Das blaue Linoleum wirkt noch so frisch, dass man fast ein wenig Angst hat, auf ihm Schlieren von den Schuhen zu hinterlassen. Die hellgrauen Paneelen an der Decke spiegeln das Blau des Bodens wider und geben der Halle etwas Edles. Die mehr als 1300 Quadratmeter große Fläche wirkt zudem sehr viel aufgeräumter als vorher. Alle für Handball-, Volleyball- und Basketball-Wettkämpfe erforderlichen Linien wurden auf den Boden gemalt, bei Hilfslinien für das Training wurde jedoch sparsamer verfahren, als dies vorher der Fall war, erklärt Gänshirt.

Unter dem neuen Boden liegt eine einem Lattenrost vergleichbare Konterlattung, die mit einer Holzplatte abgeschlossen wird und den Boden schwingend macht. Die alte Unterkonstruktion war an manchen Stellen gebrochen, so dass die Gemeinde schon befürchtete, dass die Halle geschlossen werden muss, beschreibt Gänshirt die Dringlichkeit der Maßnahme.

Der Boden wurde von unten auch dick gedämmt. Ferner kamen die Heizschlangen der neuen Fußbodenheizung auf die Konterlattung. Von beiden Maßnahmen verspricht sich die Gemeinde künftig einen deutlich geringeren Energieverbrauch. Vorher wurde die Halle über die Lüftung geheizt, was mit einem großen Energieverlust verbunden war, sagt Architekt Bernd Kopp. Diese Maßnahme ist auch einer der Gründe für die vergleichsweise hohe Förderung. „Mehr als 660 000 Euro kommen aus unterschiedlichen Töpfen“, sagt Bürgermeister Gänshirt. Damit werden rund 30 Prozent des Projekts gefördert. Das wird sich am Ende um etwas mehr als 100 000 Euro auf 1,9 Millionen Euro gegenüber der Kostenberechnung verteuern. Das sei völlig vertretbar angesichts von Ausschreibungsergebnissen, die die Gemeinde bei anderen Projekten erhalten hat, ordnet der Bürgermeister den Kostenanstieg ein und spricht Architekt Kopp ein großes Lob für die „gute Kalkulation“ aus.

Eigentlich sollte das Projekt Hallenboden bereits vor einem Monat abgeschlossen sein, aber rund 400 Federbrücken fehlten und kamen nicht bei. Sie federn das Gewicht der rollbaren Tribüne ab. Verzögerungen gibt es auch an anderer Stelle. Eigentlich sollten nämlich auch die Umkleiden im ersten Bauabschnitt komplett saniert werden. Zwei der vier Umkleiden sind auch bereits ausgeweidet und für den Neuaufbau vorbereitet. Doch die Baustelle im Untergeschoss ruht, weil Lüftungskanäle mit Brandschutzklappen nicht lieferbar waren. Kopp hat aber Signale erhalten, dass dies bald der Fall sein wird.

Im kommenden Jahr soll auch der zweite Bauabschnitt starten. Da steht die Sanierung der „dienenden Räume“ an, wie Kopp formuliert: Regieraum, Küche, Besucher-Toiletten und Foyer. 2024 schließlich, so die Planungen der Gemeinde, geht es um die Erneuerung des Halleninnenraums: Dann sollen die Leuchtstoffröhren gegen eine sparsame LED-Beleuchtung ausgewechselt sowie Decken und Wände auf Vordermann gebracht werden. Unterm Strich war die gesamte Sanierung mal auf rund drei Millionen Euro kalkuliert, sie dürfte angesichts der Baupreissteigerungen aber sicherlich höher ausfallen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen