Heidelberg. Eine pathologische Untersuchung brachte nun die Gewissheit: Eine Anfang des Jahres im Heidelberger Zoo gefundene tote Rothalsgans war mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert. Ab sofort bleiben alle mehr als 400 Vögel des Zoos in ihren überdachten Volieren.
„Bei uns im Zoo leben über 80 Vogelarten, davon einige hochbedroht, wie die Socorro-Tauben oder die seltenen Hornvögel“, zeigt sich Zoodirektor Klaus Wünnemann besorgt. In enger Abstimmung mit den zuständigen Veterinärbehörden setze der Zoo einen detaillierten Tierseuchenplan um. Für alle Vogelbereiche würden beispielsweise die Hygienemaßnahmen in der Tierpflege verschärft und Notfallpläne zur Aufstallung der Vögel würden umgesetzt.
Wasserflächen trockengelegt
Die tote Gans war in ihrem Gehege am Geysir-See gefunden worden. Vermutlich hatte sie sich bei einem der Wildvögel angesteckt, die den See anfliegen. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger H5N1 seien nicht bekannt. Zu den Vorsorgemaßnahmen gehört nun auch, dass Wasserflächen abgelassen werden. Die Geflügelpest-Epidemie breitet sich in mehreren europäischen Ländern aus. Auch in nördlichen Bundesländern Deutschlands sind bereits mehrere hunderte Fälle nachgewiesen. Es ist seit 2016/17 bereits die dritte große Geflügelpestepidemie. Als Überträger gelten Zugvögel aus Osteuropa. miro
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