Das am Freitag in Bergheim gefundene Findelkind lebt nun bei einer Pflegefamilie. "Das kleine Mädchen hatte sehr viel Glück, dass es in der Kälte und der Dunkelheit so schnell entdeckt wurde. Während der Tage in der Klinik verhielt es sich vollkommen unauffällig, so dass wir es schon entlassen können", sagt Professor Dr. Johannes Pöschl, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin. Auch bei der Stadtverwaltung bewegt das Schicksal des Babys weiter: "Die Mutter kann sich jederzeit auch anonym bei uns erkundigen", sichert Oberbürgermeister Eckart Würzner zu. Das neugeborene Mädchen werde zwar bestens versorgt, doch der Kontakt zur leiblichen Mutter könne durch nichts ersetzt werden, formuliert der Stadtchef. Die Eltern müssten keine Angst haben: "Wir werden alle nur erdenklichen Hilfestellungen geben", verspricht Würzner. "Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Mutter doch noch gefunden werden kann", ergänzt Jugendamtsleiterin Myriam Feldhaus.
Ein Passant hatte das Findelkind am Freitag entdeckt. Es lag eingewickelt in ein Handtuch auf einem Kissen in einem roten Einkaufskorb. Inzwischen hat das Baby in der Kinderklinik alle nötigen Untersuchungen hinter sich gebracht. "Sie ist putzmunter", berichtet Feldhaus.
Die einzigen Besucher seien bisher die Mitglieder der künftigen Familie: Als der Pflegevater das Mädchen auf den Arm nahm, habe sich die Kleine "richtig in seinen Arm gekuschelt", erzählt die Jugendamtsleiterin. Sollten sich die leiblichen Eltern nicht mehr melden, wird das Jugendamt vermutlich ein Adoptionsverfahren einleiten. miro
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