Geflügelpest-Epidemie - Tote Gans mit Virus H5N1 infiziert

Vogelgrippe-Fall im Heidelberger Zoo

Von 
Kai Plösser
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Rothalsgans im Heidelberger Zoo. © Petra Medan/Zoo Heidelberg

Heidelberg. Im Heidelberger Zoo ist ein Fall von Vogelgrippe aufgetreten. Nachdem Anfang des Jahres eine Rothalsgans tot in ihrem Gehege aufgefunden wurde, sei die Infizierung mit dem Vogelgrippe-Erreger H5N1 durch eine pathologische Untersuchung bestätigt worden, teilte die Einrichtung am Freitag mit. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Gans im Gehege am Geysir-See bei einem der Wildvögel, die den See anfliegen, angesteckt haben könnte. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Vogelgrippe-Erreger seien bisher nicht bekannt.

Um die über 400 Vögel und 80 Vogelarten im Zoo zu schützen, sollen nun in Absprache mit den Veterinärbehörden bei der Stadt Heidelberg und dem baden-württembergischen Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz umgehend Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Der Zoo hat einen detaillierten Tierseuchenplan, der in Fällen wie diesem umgesetzt wird. Für alle Vogelbereiche wurden beispielsweise die Hygienemaßnahmen in der Tierpflege verschärft und Notfallpläne zur Aufstallung der Vögel werden nun umgesetzt“, erklärte Zoodirektor Klaus Wünnemann.

Nach Angaben der Einrichtung werden viele der Vögel ab sofort in ihre Häuser oder in überdachte Rückzugsorte gebracht. Zudem werden alle Volieren mit Planen abgedeckt und engmaschig verstärkt sowie Wasserflächen abgelassen, um keine weiteren wildlebenden Vögel anzuziehen. Bei allen Vogelarten sollen konstant Kontrollen durchgeführt und Proben genommen werden, um eine Ausbreitung des Erregers möglichst frühzeitig festzustellen.

Für die Besucherinnen und Besucher bedeuten die Maßnahmen, dass viele gefiederte Zoobewohner vorerst nicht zu sehen sein werden und dass begehbare Volieren geschlossen bleiben, informierte der Zoo weiter. Wie lange die Maßnahmen noch andauern werden, sei offen.

Speerzone außerhalb des Zoos nicht nötig

Die Einrichtung von Sperrzonen außerhalb des Zoos sei nach derzeitigem Stand nicht erforderlich, hieß es seitens der Stadtverwaltung, die die Halter von größeren Geflügelbeständen im Stadtgebiet informiert habe. Haltern von kleinen Geflügelbeständen im privaten Bereich wird angeraten, ihre Tiere vor einem Viruseintrag zu schützen. Hinweise und Tipps hierzu hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf seiner Homepage zusammengestellt.

Sollten Bürgerinnen und Bürger tote Wasser- oder Greifvögel im öffentlichen Raum finden, sollen diese auf keinen Fall berührt werden. Wer einen derartigen toten Vogel findet, wird gebeten, sich an das jeweils zuständige Veterinäramt zu wenden. In Heidelberg ist es per E-Mail unter veterinaeramt@heidelberg.de erreichbar.

Redaktion

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