Touristin mit Davidstern-T-Shirt angegriffen: Politisch motivierte Straftat in Heidelberg

Heidelberg. Eine Touristin ist am Dienstagabend aus politischer Motivation heraus am Heidelberger Neckarmünzplatz attackiert worden. Wie die Polizei mitteilt, trug die Frau ein T-Shirt mit der Aufschrift „BRING THEM HOME NOW“ ("Bringt sie jetzt nach Hause"), auf dem darüber hinaus ein Davidstern abgebildet war. Das T-Shirt soll Solidarität mit den von den Hamas entführten israelischen Geiseln ausdrücken.

Gegen 18 Uhr versuchte ein Mann der Frau das T-Shirt vom Leib zu reißen und forderte sie auf, es auszuziehen. Die Frau erlitt dabei leichte Verletzungen am Oberkörper. Ihr Ehemann eilte ihr zur Hilfe und wurde durch einen Faustschlag im Gesicht verletzt.

Täter wird gesucht

Die Tat wurde durch eine Zeugin teilweise gefilmt. Das Amtsgericht Heidelberg hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg die Veröffentlichung der so gefertigten Lichtbilder des Täters angeordnet. Als sich die alarmierte Polizei dem Tatort näherte, ergriff der Täter die Flucht und konnte trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen entkommen.

Der Täter soll zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß sein. Er wird als schlank beschrieben und entspricht einem arabischen Phänotyp. Er trug ein weißes T-Shirt, eine schwarze lange Hose und schwarze Schuhe. Am gesamten rechten Arm soll er eine auffällige Tätowierung haben.

Zu dem Angriff äußerten sich bislang nur die Heidelberger Grünen, die im Gemeinderat die stärkste Fraktion stellen: „Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen den antisemitischen Angriff auf zwei Tourist*innen, der am Montagabend in Heidelberg stattfand, auf das Schärfste. Eine solche Tat steht im krassen Widerspruch zu den Werten unserer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Antisemitismus hat in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir stehen solidarisch an der Seite der Betroffenen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, gegen Hass und Hetze aufzustehen und uns für ein friedliches Miteinander einzusetzen. Wir wünschen den Opfern, dass sie sich von dem Angriff schnell erholen und hoffen, dass die Tat zeitnah aufgeklärt und der Täter schnell gefasst wird.“