Heidelberg. Es ist ihre dritte Legislaturperiode: Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Bündnis 90/Grüne) hat am Sonntag ihr 2011 erobertes Direktmandat in ihrer Heimatstadt Heidelberg verteidigt. Sie wird in den kommenden fünf Jahren die einzige Landtagsabgeordnete der Unistadt sein. 41,7 Prozent, das sind noch einmal 0,7 Prozentpunkte mehr als 2016, hat Bauer gesammelt.
Von den insgesamt 98 968 Wahlberechtigten Heidelbergs gaben 67,3 Prozent ihre Stimme ab (66 625). Die Wahlbeteiligung lag damit um 3,1 Prozentpunkte niedriger als bei der Landtagswahl 2016. 54,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimme per Briefwahl ab. Das ist eine Zunahme von 29,8 Prozentpunkten im Vergleich zu 2016.
Bauer bekam von den Briefwählern besonders viele Stimmen: 45,1 Prozent machten das Kreuz ganz oben auf dem Stimmzettel. Anja Boto (CDU) bekam hier 16,8 Prozent – 1,5 Prozentpunkte mehr als im Gesamtergebnis. Urnenwähler standen möglicherweise auch noch mehr unter dem Eindruck des „Masken-Skandals“ des zurückgetretenen Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordneten Nicolas Löbel – Briefwähler hatten ihre Stimme zum Teil schon vor drei Wochen eingetütet. Ein dickes Dankeschön richtete Oberbürgermeister Eckart Würzner an die rund 920 Wahlhelfer und Wahlhelferinnen, die in 70 Urnenwahl- und 44 Briefwahlbezirken unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen ausgezählt hatten. Obwohl die Stadt angesichts der zu erwartend hohen Zahl der Briefwähler einige Wahlbezirke zusammengelegt hatte, habe die Kommune zusätzliche Räumlichkeiten anmieten müssen, um die nötigen Abstände gewähren zu können. Einen Glückwunsch richtete Würzner an Bauer und Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Im Städtevergleich habe Heidelberg ganz ähnlich wie die weitere Unistadt Freiburg gewählt und den Grünen und der Linken Zugewinne beschert.
Verluste bei CDU und AfD
In Heidelberg verloren die Christdemokraten mit Kandidatin Boto 3,9 Prozentpunkte. Auch die AfD mit Timethy Bartesch gehört zu den Verlierern: 5,2 Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei dieser Partei. „Wir 2020“-Kandidatin Doris Rothermel erhielt 0,4 Prozent, Chantal Graßelt (Volt) 2,2 Prozent, Anja Plesch-Krubner (Freie Wähler) 1,5 und Ulrich Becker (die Basis) 0,88.
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