Biblis. Im Abfallzwischenlager auf dem Gelände des früheren Kernkraftwerks Biblis ist ein Fass mit Atommüll angerostet. Dies meldete die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Montag. Messungen hätten ergeben, dass keine radioaktiven Stoffe ausgetreten seien. Die Korrosion sei bei einer routinemäßigen Überprüfung festgestellt worden. Die Sicherheit der Zwischenlagerung und damit der Schutz von Mensch und Umwelt sei jederzeit gewährleistet.
Es handelt sich um ein 400-Liter-Fass, das im Jahr 1980 mit schwach und mittelradioaktiven Abfällen „mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung“ aus dem Betrieb des Kernkraftwerks befüllt worden sei. Die Abfälle seien mit Beton vergossen worden, sodass der sichere Einschluss durch die Betonstruktur gewährleistet werde. Das Fass werde nun in ein Überfass eingestellt.
Fässer sind noch im Eigentum des Ex-Kraftwerksbetreibers RWE
Entdeckt wurde das angerostete Fass im Abfallzwischenlager 1. Dieses ist bereits seit dem Jahr 1982 in Betrieb. In den gelben Fässern lagerte Kraftwerksbetreiber RWE Abfälle wie Filter, Arbeitskleidung, Werkzeuge oder ausgebaute Anlagenteile aus dem Primärkreislauf.
Das Abfallzwischenlager in Biblis wird zwar von der BGZ betrieben. Der überwiegende Teil der Behälter gehört jedoch aktuell noch RWE. Diese sind nach Angaben der BGZ für deren Zustand und Verpackung verantwortlich. Die BGZ übernehme die Behälter und die Verantwortung dafür erst, wenn die fachgerechnete Verpackung behördlich bestätigt worden sei. Es ist geplant, diese Abfälle Anfang der 2030er Jahre ins dann ausgebaute Endlager Konrad zu überführen. bjz
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