Umwelt

Protest vor neuer HeidelbergCement-Zentrale

Von 
Anika Pfisterer
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Heidelberg. Vor der neuen Zentrale von HeidelbergCement in der Berliner Straße in Heidelberg haben Klimaaktivisten protestiert. Auch die Polizei war vor Ort. Eine Gruppe von 17 Aktivisten besetzte den Eingang der Zentrale und das Vordach des Gebäudes.

Die Proteste der Gruppe „Wurzeln im Beton" dauerten bis heute Mittag. Der Polizeieinsatz war laut Angaben eines Sprechers nach sechs Stunden gegen 12.15 Uhr beendet.

„Die Blockade ist vorbei, aber der Protest für eine radikale Bauwende geht weiter", schreiben die Aktivisten auf Twitter.  Sie gehören zum Bündnis „Wurzeln im Beton“, das sich vor einem Jahr formierte. Mit einer eigenen Aktion trat das Bündnis am Freitag zum ersten Mal in Erscheinung. Die Gruppe erklärt auf ihrem Twitterkanal, dass sie eine klimagerechte Perspektive auf das Thema Bauen in den öffentlichen Diskurs einbringen will. Auf Bannern waren Slogans wie "Ein Planet. Eine Chance. Klimakatastrophe stoppen!" oder "Alle zusammen für eine klimagerechte Welt" zu lesen.

In diesem Zusammenhang stehen auch die heutigen Proteste vor der HeidelbergCement Zentrale. HeidelbergCement sei als zweitgrößter Zementproduzent weltweit für die Klimakrise mitverantwortlich. Die Aktion richtet sich nach Angaben der Gruppe auch gegen „neokoloniales Denken und Ausbeutung durch kapitalistische Unternehmen wie HeidelbergCement“. Manche der Aktivisten hatten ihre Füße in Kisten einbetoniert. Das Einzementieren der Füße sei laut der Gruppe eine Protestform aus Indonesien. Dort würden lokale Aktivisten gegen den Kalksteinabbau im Kendeng-Gebirge durch HeidelbergCement kämpfen. 

Die Proteste seien durchgehend friedlich verlaufen, wie die Polizei mitteilte. Parallel zu der Aktion fand eine Mahnwache statt, an der sich auch Mitglieder der Organisationen Fridays For Future und Extinction Rebellion beteiligten. Auch die linke Bundestagsabgeordneten Gökay Akbulut war als Beobachterin vor Ort. Die Proteste von „Wurzeln im Beton" waren Teil zweier Aktionstage, zu der die Bewegung „Zucker im Tank“ aufgerufen hatte. Die Gruppe „Zucker im Tank" unterstützt  Proteste zur Klimagerechtigkeit. Auf ihrer Webseite fordert sie am 7. und 8. August zu Kleingruppenaktionen „jeder Art“ auf.  

HeidelbergCement äußerte, dass es sich um eine unangekündigte Aktion handelte.
 

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Aktivisten protestieren vor HeidelbergCement-Zentrale

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