"Meine Freundin hat wochenlang nach einem Betreuungsplatz für unseren Sohn Eliah-Fynn gesucht, so ist die Idee entstanden, ein Internetportal zu schaffen, das die Suche einfacher und schneller macht", berichtet Daniel Reimann-Dubbers. Da der Informatiker im Rathaus mit diesem Projekt offene Türen einrannte, hat die Heidelberger Familienoffensive ab sofort einen neuen Baustein. Denn dank der Zusammenarbeit mit der privaten Günter Reimann-Dubbers-Stiftung startet das Elterninformationsportal "Mein Kind" jetzt mit einer Kita-Suchmaschine.
Zeitgleich hat die Stadt erstmals eine umfassende Broschüre zu allen Heidelberger Kindertageseinrichtungen herausgegeben, in der die 104 Kitas samt Öffnungszeiten, Trägern, einer ausführlichen Beschreibung des Profils sowie den genauen Kosten verzeichnet sind. "Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor, deshalb stellt die Stadt mit zahlreichen Partnern ein stadtteilnahes, bedarfsorientiertes und qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot für Kinder bereit", betont Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der Vorstellung der beiden Projekte.
Intelligente Suchmaschine
"Die Suche nach einem Kita-Platz ist nur der erste Schritt, nach und nach werden viele Funktionen dazu kommen", freut sich der Heidelberger Stifter Günter Reimann-Dubbers, der seinen Sohn Daniel ermutigt hat, die gute Idee in die Tat umzusetzen. Der hat mittlerweile mit Sven Buchardt die Firma "Webcreations" gegründet und möchte das Portal noch weiter ausbauen. So sollen im nächsten Schritt über ein integriertes Bewerbungs- und Anmeldeportal auch zentrale Voranmeldungen möglich werden. Das große Plus sei, dass alle Kindertagesstätten ihre Daten samt Fotogalerie, Diashow und freien Plätzen selbst einstellen und jederzeit verändern können. "So ist die Seite immer aktuell. Allerdings brauchen wir die Mitarbeit der Kitas, die sich auf diese Weise optimal im Internet präsentieren können", betont Würzner.
"Wir haben noch viel mehr vor, so wird es bald Informationen zu Ernährung, Erziehung, Bildung, Gesundheit, Veranstaltungen, Spielplätzen, Kinderärzten und sozialen Projekten auf der Seite geben", sprudelt es aus dem Erfinder heraus. Auch der Oberbürgermeister ist begeistert: "Das Portal hat mit seiner Logik und Stringenz die Perspektive, bundesweit als Pilotprojekt zu fungieren." Kosten fallen für die Stadt übrigens keine an: "Die Einrichtung der Kita-Suchmaschine und des zentralen Anmeldeportals stellen wir der Kommune selbstverständlich kostenfrei zur Verfügung", betont Günter Reimann-Dubbers. Schließlich verbinde die Stiftung bereits eine lange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Jugendamt im Rahmen des Sprachförderprogramms "Deutsch für den Schulstart". Auch für den User sei das Angebot natürlich gratis. "Man braucht nicht einmal ein Passwort, um sich alle Informationen der Kitas anzuschauen", sagt Würzner.
Auch wenn es dem kleinen Eliah-Fynn ziemlich egal sein dürfte - er hat einen tollen Beitrag zur Heidelberger Familienoffensive geleistet.
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