Rhein-Neckar. Ende 2027 soll das Nationale Krebspräventionszentrum in Heidelberg fertiggestellt sein. Initiiert vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe entsteht hier eine einzigartige Institution, die alle Aktivitäten rund um die Prävention bündelt.
Es geht darum, den Menschen das richtige Wissen zu vermitteln, damit sie Krebserkrankungen im Idealfall vermeiden, zumindest aber verzögern können oder weniger wahrscheinlich werden lassen. Das Zentrum hat eine bundesweite Ausrichtung: Die Präventionsarbeit soll systematisch von Heidelberg aus in ganz Deutschland verbreitet werden.
Mit einer großen Spende engagiert sich auch die Mannheimer Unternehmerfamilie Fuchs am Bau eines Teilbereichs innerhalb des Zentrums, der School of Prevention. Sie finanziert mit 1,5 Millionen Euro die Räumlichkeiten innerhalb des Gebäudes. Die School of Prevention verfolgt das Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs auszubilden und auch nicht akademische Berufsbilder im Bereich der Krebsprävention zu etablieren. Wegen der Unterstützung wird die Einrichtung auf den Namen der Spender tragen „Fuchs Family School Of Prevention“.
Familie Fuchs hofft durch Spende für Krebsprävention auf Signalwirkung
„Wir wollen als Familie der Region etwas zurückgeben“, begründet Susanne Fuchs, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Fuchs SE und geschäftsführende Gesellschafterin der Rudolf Fuchs GmbH & Co KG, das Engagement. Das DKFZ sei ein ausgezeichneter und wichtiger Kooperationspartner, dessen Arbeit nicht hoch genug zu schätzen sei. Gleichzeitig hofft die Unternehmerin, dass von der Spende durchaus eine Signalwirkung ausgeht und sich auch andere Unternehmen und Organisationen an der Finanzierung des Krebspräventionszentrums beteiligen. „Die Familie Fuchs unterstützt damit erheblich den Aufbau des Krebspräventionszentrums, unser derzeit wichtigstes strategisches Projekt“, betont das DKFZ.
Dass die Präventionsarbeit zur Vermeidung dieser Krankheit dringend notwendig ist, verdeutlichen die Zahlen, die freilich hinlänglich bekannt sind: Etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen lassen sich auf einige wenige, dafür aber umso weiter verbreitete Risikofaktoren zurückführen: Rauchen, ungesunde und unausgewogene Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel, hoher Alkoholkonsum. Ein gesünderer Lebensstil könnte viele dieser Fälle verhindern, mahnt das DKFZ. Und wenn dann noch die Menschen die Untersuchungen zur Führerkennung nutzten, ließe sich die Krebssterblichkeit nach Angaben des DKFZ um bis 60 Prozent senken.
Jährlich sterben 200.000 Menschen an Krebs
Auch diese Zahlen sind erschreckend: Jährlich kommen rund 500.000 Neuerkrankungen dazu. Und jährlich sterben 200.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Krebserkrankung. Zugleich werden nur etwa sieben Prozent aller Gesundheitsausgaben in Deutschland für Prävention und Früherkennung ausgegeben.
Hier will das Krebspräventionszentrum ansetzen: als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxis und Bevölkerung. Neben der Aus- und Weiterbildung von Präventionsexperten sollen auch Programme entwickelt werden, die sich an eine breite Bevölkerung richten. Der Neubau des Nationalen Präventionszentrums an der Berliner Straße in Heidelberg soll Ende 2027 fertiggestellt sein.
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