Gastronomie - Neuanfang geplant / Jagsthausen auch "passé"

Manfred Schwarz schließt Restaurant

Von 
Michaela Roßner
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Sternekoch Manfred Schwarz verlässt nach zehn Jahren die Stadt. "Schwarz das Restaurant" schließt zum Jahresende.

© obs/Rathscheck Schiefer

In der Gerüchteküche brodelte es schon eine ganze Weile, doch bis gestern hielt der Sternekoch noch fest den Deckel drauf. Gestern lüftete er ihn: Sternekoch Manfred Schwarz gab bekannt, dass er zum Jahresende den Gourmet-Tempel "schwarz das Restaurant" schließen wird, um Anfang 2014 ein neues Restaurant eröffnen - "15 bis 20 Autominuten südlich von hier".

Zehn Jahre lang hat Manfred Schwarz im Obergeschoss der Print Media Academy - gegenüber des Heidelberger Hauptbahnhofs - Gourmetgaumen verwöhnt und überrascht. Am 4. November 2003 hatte "schwarz das Restaurant" eröffnet. Davor war Schwarz 13 Jahre als Chef im "Deidesheimer Hof" Lieblingskoch unter anderem von Altbundeskanzler Helmut Kohl und bekochte manchen Staatsgast.

"Restaurant des Jahres"

"Die Universitätsstadt, die vielen Gäste und nicht zuletzt meine Kooperationspartner haben mich 2003 begeistert empfangen", erinnert sich der Sternekoch. Nur ein Jahr nach der Eröffnung zog der Michelin-Stern über dem neuen Gourmet-Tempel auf. Kurz zuvor hatte der "Feinschmecker" ihn zum "Restaurant des Jahres" gekürt. Jahr für Jahr bestätigten der gebürtige Schwabe Schwarz und sein Team ihr Sterneniveau. Warum dann jetzt das Aus für Heidelberg? "Mit dem Eigentümer des Hauses, Heidelberger Druck, konnten wir keinen Konsens über den zukünftigen Betrieb erzielen", berichtet Schwarz im Gespräch mit dieser Zeitung. Und natürlich habe er die Entscheidung auch als Unternehmer getroffen, deutet der Koch die Kostenfrage an. Nun möchte der 57-Jährige etwas Neues aufbauen. Wo das sein wird, verrät er noch nicht. Anfang Oktober soll Richtfest gefeiert werden am neuen Objekt. Dort möchte er neben einem feinen Restaurant ("Michelin ist schon über die Planung informiert") drei Betriebszweige unter ein Dach bringen.

Das Aus für Heidelberg habe nichts mit dem kurzzeitigen Engagement auf der Götzenburg in Jagsthausen zu tun: Das, erklärt Schwarz, habe sich "erledigt". Er sei als Berater für Götz Freiherr von Berlichingen tätig gewesen, nachdem der frühere Pächter des Restaurants ausgeschieden sei. Für ihn sei es aber nie in Frage gekommen, das Restaurant selbst zu pachten.

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