Umwelt

Mächtige Zeder im Heidelberger Providenzgarten muss gefällt werden

Die Zeder im Heidelberger Providenzgarten muss wegen Pilzbefall gefällt werden. Ein Teil bleibt künstlerisch erhalten.

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Redaktion
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Die mächtige Blauzeder muss gefällt werden. © Jegliche Verwendung ist honorarpflichtig und nur zu journalistischen/publizistischen Zwecken gestattet.

Heidelberg. In den vergangenen beiden Jahren haben Fachleute im Oberrheingraben die rasche Verbreitung einer Pilzerkrankung beobachtet, die vornehmlich Blauzedern befällt. Vor allem ältere und damit große, markante Bäume sind besonders anfällig für den Erreger. Für befallene Bäume kommt fast immer jede Hilfe zu spät, sie sterben in kurzer Zeit ab. Auch in Heidelberg sind Bäume von dem Erreger betroffen – auch die mächtige Zeder im Providenzgarten in der Altstadt ist darunter.

Trotz intensiver Bemühungen des Landschafts- und Forstamts, den Baum durch Bewässerung, Düngung und Bodenverbesserungen zu retten, ist er abgestorben. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, muss die Blauzeder in dieser Woche gefällt werden. Doch die Zeder soll nicht vollständig aus dem Providenzgarten verschwinden. Geplant ist, einen Teil des Stammes stehenzulassen und ihn künstlerisch zu gestalten. So bleibt die Zeder als Teil des Providenzgartens zumindest für die nächsten Jahre erhalten.

Dass es gerade diesen Baum erwischt, ist besonders bitter.
Ernst Baader Leiter des Landschafts- und Forstamts

„Dass es gerade diesen Baum erwischt, ist besonders bitter. Der markante Baum, der neben dem großen Ginkgo den Providenzgarten beherrscht, steht schon seit einigen Jahren unter unserer intensiven Beobachtung“, sagt Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamts. „Durch regelmäßiges Wässern und intensive Pflege haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zeder in ihrer Vitalität wieder so weit gestärkt, dass sie selbst die vergangenen Hitzesommer gut überstanden hat.“

Zeder von Schlauchpilz befallen – keine wirksame Behandlung

Spezialisten der Universität Freiburg und des Julius-Kühn-Instituts für Pflanzenhygiene haben zwei Schlauchpilze als Verursacher der fast immer tödlich verlaufenden Krankheit identifiziert. Die Pilzart wurde erstmals 2014 in Deutschland nachgewiesen. Sie breitet sich über die Triebspitzen in den Leitungsbahnen der Bäume aus und blockieren den Wasser- und Nährstofftransport. Für befallene Bäume gibt es bislang keine wirksame Behandlung.

Fällung auch bei Buche im Bereich Klingenteichstraße nötig

Aufgrund einer Erkrankung muss in dieser Woche auch eine Buche im Bereich Klingenteichstraße gefällt werden. Der Befall durch den sogenannten Riesenporling wurde im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrolle festgestellt. Die eingehende Schadbeurteilung ergab, dass die Holzzersetzung durch den Pilzbefall so weit fortgeschritten ist, dass die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet und eine Fällung unumgänglich ist. red

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