Stadtplanung - In der Gneisenaustraße teilen sich Fußgänger und Radler nun ein 3,50 Meter breites Stück bis zum Hauptbahnhof

Lückenschluss im Radwegenetz

Von 
Simone Jakob
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Zweiradfahrer sind in der Gneisenaustraße seit der Fertigstellung des neuen Geh- und Radwegs sicherer unterwegs.

© Rothe

Wenn sich Heidelberg demnächst um das Siegel "Fahrradfreundliche Kommune" des baden-württembergischen Verkehrsministeriums bewerben möchte, könnte der jetzt fertiggestellte Geh- und Radweg in der Gneisenaustraße ein Pluspunkt sein. Denn das Stück zwischen Blücher- und Karl-Metz-Straße schließt eine Lücke im Radverkehrsnetz der Stadt. Aufatmen ist nach Abschluss der Bauarbeiten aber auch bei den Autofahrern angesagt, die in den vergangenen zwei Monaten auf dem Weg von der Autobahn Mannheim-Heidelberg in Richtung Hauptbahnhof häufig mit Staus zu tun hatten, da der Verkehr mit einer Baustellenampel geregelt wurde.

"Autofreie Route"

"Die Gneisenaustraße ist Teil der Radverbindung zwischen Hauptbahnhof und Carl-Bosch-Schule. Über den ,Schwarzen Weg' besteht auch ein Anschluss an eine weitgehend autofreie Radroute über die ,Heidelberg International School' und den SRH-Campus entlang der OEG-Trasse bis ins Zentrum des Stadtteils Wieblingen", berichtet ein Stadtsprecher. Angedacht sei der Ausbau dieses Radwegs bereits seit 1999 gewesen, "wegen möglicher Konflikte mit anderen städtebaulichen Maßnahmen wurde er aber damals nicht realisiert", heißt es. Um so schöner sei es, dass der Lückenschluss nun glückte: Der neue gemeinsame Weg für Fußgänger und Radler zwischen Hauptbahnhof und Blücherstraße wurde auf einer Länge von rund 570 Metern von 1,50 Meter auf 3,50 Meter verbreitert. "Der Bordstein blieb an fast allen Stellen erhalten - und damit auch die Fahrbahnbreite", heißt es von der Stadt. Nur im Bereich der Gleisquerung - etwa 30 Meter westlich von der Zufahrt zum nördlichen Bahnhofsparkplatz - sei der Radweg mit knapp drei Metern schmaler ausgefallen. "Hier ist der verfügbare Platz zwischen Gleisbereich und Fahrbahn aber auch deutlich geringer", betont der Sprecher.

Parallel mit der Verbreiterung des Radwegs seien auch Leerrohre für die Stadtwerke verlegt und der Ampelmast versetzt worden. "Außerdem haben wir gleich den Fahrbahnbelag zwischen der Alten Eppelheimer-, der Emil-Maier-Straße und der Karl-Metz-Straße erneuert, die Risse im Asphalt saniert sowie die Schachtabdeckungen ausgetauscht und in der Höhe angepasst", so der Sprecher. Die Kosten liegen bei rund 270 000 Euro.

Fünfmal im Jahr tauschten sich die Stadtplaner mit den Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs aus. Ende September habe es eine gemeinsame Radtour gegeben, bei der verschiedene Verbesserungen durchgesprochen wurden. Nach Angaben des Amtes für Verkehrsmanagement gehört zu den größten geplanten Maßnahmen - neben der Querung der Gleise beim Hauptbahnhof - eine neue Brücke über die Speyerer Straße. Außerdem soll die Mannheimer Straße in Wieblingen im Laufe des Jahres für Radfahrer aufgerüstet werden.

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