Freizeit

James-Bond-Diner in Heidelberg: 007-Fieber im Königssaal

Von 
Heike Sperl-Hofmann
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Moderator Danny Morgenstern (r.) im Gespräch mit Schauspieler und Bond-Bösewicht Götz Otto. Im Hintergrund stehen die Musiker der Freddy Wonder Combo. © Heike Sperl-Hofmann

Heidelberg. Durchaus echt scheint der entsetzte Blick gewesen zu sein, den James Bond den heranschwimmenden Haien im Film „Thunderball“ („Feuerball“) zuwirft. Schauspieler Sean Connery musste 1965 im Wasserbecken entdecken, dass in der Plexiglasscheibe, die ihn von den Raubfischen trennen sollte, ein Stück fehlte. Dies ist nur eine von vielen Insider-Geschichten, die Moderator Danny Morgenstern bei den „James Bond Nights“ im Heidelberger Schoss seinen Zuhörern offeriert.

Bei der Premiere am Freitagabend konnten die Gäste durch Anekdoten, die von der Freddy Wonder Combo dargebotene Filmmusik und dem Bond-Vier-Gänge-Menü von Sternekoch Martin Scharff stundenlang im 007-Fieber schwelgen.

Gala-Diner

007-Fieber im Königssaal

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Als Bond-Fan hat Scharff sich für seine Vorspeise gleich an dem Darsteller orientiert, der gemeinhin als der Beste gilt: Sean Connery. „Man lebt nur zweimal“ heißt somit die kulinarische Umsetzung im Schloss Restaurant: Asiatisch angehaucht, da der gleichnamige Film in Japan spielt, und auf Lachs basierend als eine Hommage an Connerys schottische Heimat. Scharffs Duo vom Ikarimi Lachs verbindet sich auf dem Teller daher mit grünem Spargel, Mango, Cashewnüssen, Nori und Soya. Über Roger Moore und „Octopussy“ (Zitronenrisotto mit Oktopus, Fenchel, Staudensellerie, Peperonata und Tomaten-Olivensugo), Daniel Craig mit „Skyfall“ (Rücken & Short Rib vom schottischen Rind, Erbsen-Minz-Mousseline, Bierzwiebeln sowie Kartoffelpie) zieht Scharff das Bond-Thema durch bis zum süßen Abschluss mit Pierce Brosnan und „Golden Eye“ (Goldenes Nougat-Ei mit Ananas, Bananen-Chutney und Passionsfrucht).

„James Bond Nights“

Die Abende werden von James-Bond-Kenner und Buchautor Danny Morgenstern moderiert.

Nach dem Vier-Gänge-Menü von Sternekoch Martin Scharff können die Gäste im historischen Fasskeller ihr (Spielgeld-)Glück bei Roulette, Poker oder Black Jack versuchen.

Die Musiker der Freddy Wonder Combo präsentieren zudem James Bond Filmsongs.

Termine: 15. bis 17. Oktober (freitags und samstags 18.30 bis 23 Uhr, sonntags 17.30 bis 22 Uhr). Der Preis von 169 Euro beinhaltet einen Champagneraperitif, das Gala-Menü mit Getränken (korrespondiere Weinen und Cocktail-Klassiker inklusive). her

Narbe am Oberarm

Extra zur Premiere der „Bond Nights“, die noch einmal am Wochenende vom 15. bis 17. Oktober über die Bühne gehen, ist auch einer der Widersacher von 007 erschienen: Schauspieler Götz Otto, der als Stamper in „Der Morgen stirbt nie“ Bond-Darsteller Pierce Brosnan nachstellt. Bis heute trägt er von der Begegnung eine Narbe am Oberarm: „Beim finalen Kampf hat mir Pierce Brosnan mit einem Messer die Platte, die eigentlich meinen Arm schützen sollte, durchgestochen. Ich bin quasi gezeichnet von James Bond“, verrät der 1,98 Meter große Hüne den Gästen im Königssaal. Auf dem Heidelberger Schloss ist er an diesem Abend zum ersten Mal, wie er gegenüber dieser Redaktion erzählt. „Ich war aber schon zu Regatten in der Stadt. Früher war ich Ruderer bei einem Club in Frankfurt, da waren wir öfter hier.“ Das Schloss findet Otto, der in München lebt, „bombastisch“ und Heidelberg an sich „heimelig und pittoresk“. Der graue Anzug, den der Schauspieler zur Premiere trägt, ist übrigens „das Bond-Kostüm von damals“, wie er betont. Die Dreharbeiten zu „Der Morgen stirbt nie“ seien eine sehr eindrucksvolle Zeit gewesen: „Das ging über fünf Monate. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Die sogenannte ,Bond-Familie’ gibt es tatsächlich.“

Über Wettbewerb zum Film

Eine waschechte Heidelbergerin ist dagegen Bond-Girl Simone Bechtel, die 1995 in „Golden Eye“ mitwirkte. 20 bis 30 Mal habe Regisseur Martin Campbell Pierce Brosnan, der das erste Mal den MI 6-Agenten spielte, Szenen wiederholen lassen, erzählt das Model am Premieren-Abend. Sie selbst war über den Wettbewerb einer Zeitschrift zum Film gekommen. „Die haben ein deutsches Bond-Girl gesucht. Ich habe mitgemacht und die Rolle bekommen.“ Ihre Szene, bei der sie Bond im Kasino anschmachten durfte, wurde allerdings nicht in Monte-Carlo gedreht, sondern in einem Nachbau im Londoner Studio. „Die Atmosphäre war überwältigend“, so Bechtel.

Auch sie versucht am Abend noch ihr Glück beim Black Jack. Der historische Fasskeller hat sich mit Spieltischen in ein Kasino verwandelt – passend zum schönen Schein der Filmwelt kommt hier jedoch nur Spielgeld zum Einsatz.

Redaktion Blattmacherin Metropolregion, Heidelberg, Ludwigshafen

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