Heidelberg

Inventur im Heidelberger Zoo: 2157 Tiere, 151 verschiedene Arten

Der 31. Dezember ist Stichtag für die jährliche Inventur und Prüfung der Tier-Bestände im Zoo Heidelberg. Insgesamt wurden 2157 Tiere und 151 verschiedene Arten gezählt

Von 
Heike Sperl-Hofmann
Lesedauer: 
Bereit für die Inventur: Nicht jede Tierart macht den Tierpflegern im Zoo Heidelberg das Zählen so leicht wie die Erdmännchen. © Petra Medan/Zoo Heidelberg

Mehrere Tage waren die Tierpfleger zum Jahresende mit Zählen beschäftigt: Denn der 31. Dezember ist Stichtag für die jährliche Inventur und Prüfung der Tier-Bestände im Zoo Heidelberg. Dabei zeigt sich nicht jede Tierart so kooperativ wie die Elefanten, Schimpansen oder Löwen. So wollen die flinken Mäuse nicht stillhalten und die Vögel fliegen alle durcheinander. Trotzdem stehen die Zahlen nun fest: Zum Jahresende lebten im Zoo Heidelberg genau 2157 Tier-Individuen in 151 verschiedenen Arten, wie der Tiergarten am Freitag mitteilte.

Den größten Teil machten dabei die Vögel und Säugetiere aus, aber die Reptilien, Amphibien und Fische holen langsam auf, hieß es. Dabei gab es auch Veränderungen: Neu hinzugekommen ist der Löffelstör, die Jamaika-Anolis und der hochbedrohte Tafelberg-Baumsteiger. Bei den Vögeln sind nun Kahnschnabel, Gänsegeier oder Riesentukan zu bestaunen. Bei anderen Arten wurde die Haltung aufgegeben, weil die Vergesellschaftung laut dem Zoo mit anderen Tieren im gleichen Gehege nicht mehr funktioniert hat – so seien Korsakfüchse oder Graumöwen nicht mehr im Bestand gelistet. Insgesamt unterscheiden sich die Gesamtzahlen im Vergleich zum letzten Jahr aber nur gering.

Die jährliche Inventur ist auch ein guter Anlass, um das eine oder andere Tier zu wiegen oder zu vermessen. Um die Länge der beiden Tigerpythons zu ermitteln, sind beispielsweise mehrere Tierpfleger notwendig, die das kräftige Reptil halten. „Die Aktion muss gut geplant sein und kann nicht jede Woche durchgeführt werden“, erklärte Eric Diener, Kurator für Reptilien und Vögel. „So ist es immer wieder spannend zu sehen, um wie viele Zentimeter die Würgeschlangen gewachsen sind.“ So misst der große weibliche Python mittlerweile 3,75 Meter, das kleinere Männchen 2,58 Meter. Im Vergleich zur letzten Messung hat das Weibchen fünf Zentimeter zugelegt, das kleinere Männchen 13 Zentimeter.

Trauer um „Atos“

Die Bestandsaufnahme ist wichtig, denn trotz sorgfältiger Überprüfung der Gehege halten die Tiere immer wieder Überraschungen für die Pfleger parat. Das ganze Jahr über würden Informationen von den Kuratoren akribisch in einem wissenschaftlichen Computerprogramm festgehalten, so der Zoo. „Eigentlich sollten die Daten am Ende des Jahres mit den tatsächlich in den Gehegen lebenden Tieren korrekt übereinstimmen, aber ein paar Überraschungen gibt es jedes Jahr,“ schmunzelt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere und Inventurverantwortliche. „Da kann es schon mal passieren, dass das Geschlecht eines Tieres kurz nach der Geburt doch falsch bestimmt worden war oder dass im Küstenpanorama ein Jungvogel im hohen Gras versteckt und von den Pflegern unbemerkt aufgewachsen ist.“

Schmerzlich traf das gesamte Zooteam und viele Freunde und Besucher des Zoos der Tod des charismatischen Mähnenrobbenbullen „Atos“. Glücklich konnte der Zoo deshalb über die Geburt von Mähnenrobben-Weibchen „Lola“ sein, die im Juli als letzte Tochter von „Atos“ geboren wurde. Die Gruppe Sumatra-Tiger hat sich mit der sehr erfreulichen Geburt von zwei Jungtieren ebenfalls deutlich vergrößert, und ein Ende Dezember geborener Blessbock hat es gerade noch so in die Inventurliste 2023 geschafft. „Der Tiergarten kann insgesamt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr in der Tierhaltung zurückblicken“ so Zoodirektor Klaus Wünnemann.

Redaktion Blattmacherin Metropolregion, Heidelberg, Ludwigshafen

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke