Umwelt

Hubschrauber der KABS wieder im Einsatz gegen Stechmücken in der Region

Der üppige Regen der vergangenen Tage hat besonders viele Larven schlüpfen lassen. Das bringt die Schnakenbekämpfer der KABS nun wieder verstärkt auf den Plan

Von 
Vanessa Schmidt
Lesedauer: 
Um das Insektizid gegen Mücken zu verteilen, ist die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage mit Hubschraubern unterwegs. © K. Venus

Rhein-Neckar. Der häufige Regen in den zurückliegenden Wochen erfordert einen neuen Einsatz für die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS).

„Der Mai entpuppt sich für die KABS als arbeitsreich“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Regenfälle hätten zu großflächigen Überflutungen in der Region geführt, so dass „viele Larven in den erstmals gefluteten Brutstätten der höheren Ebenen schlüpfen“, teilt die KABS weiter mit. „Vereinzelt wurden hier besonders hohe Larvendichten von bis zu 1000 Larven pro Liter festgestellt, was eine Behandlung mit Bti dringend notwendig macht“, teilt die KABS weiter in der Meldung mit.

Mehr zum Thema

Rhein-Neckar

Stechmückenbekämpfer am Rhein wieder im Einsatz

Veröffentlicht
Von
lrs
Mehr erfahren

Daher würden drei Hubschrauber eingesetzt, um die Gebiete mit Bti zu behandeln. Bei Bti handelt es sich laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft um ein Insektizid, das weltweit im Kampf gegen Stechmücken zum Einsatz käme. Bti ist ein Bakterium, das dabei gezielt gegen Larven wirke, informiert das Ministerium weiter in einem Beitrag auf seiner Webseite. „Das Bakterium produziert während der Sporenbildung Kristallproteine, die unter bestimmten Bedingungen zu starken Toxinen umgewandelt werden. Von den Gelsenlarven aufgenommen führt Bti in der Folge zur Auflösung der Darmwand und schließlich zum Tod der Larven.“ Die Wirksamkeit des Insektizids sei bereits seit den 1970er Jahren bekannt. Weltweit zum Einsatz käme das Stechmücken-Bekämpfungsmittel laut Ministerium seit 1982.

Auch zu Fuß Flächen ablaufen

Auch in der Region verteilen die Hubschrauber nun das Insektizid. Ein Hubschrauber starte in Philippsburg und bewege sich dann in den Süden, um Flächen zwischen Weisweil und Rust zu behandeln. Zeitgleich sei ein zweiter Helikopter in Rheinhessen und Südhessen unterwegs. Auch zeitgleich würden die drei Hubschrauber im Einsatz sein, heißt es weiter in der Pressemeldung. „Eine Maschine wird die Süd- und Vorderpfalz abdecken, während die andere den Rastatter Raum übernimmt. Der dritte Helikopter wird zwischen Karlsruhe und Mannheim unterwegs sein.“ Neben dem Einsatz von Hubschraubern in der Luft seien zur Bekämpfung der Stechmücken auf mehreren Hektar Fläche auch Stechmückenbekämpfer- und Bekämpferinnen der KABS zu Fuß unterwegs. Dabei würde die KABS die Höhe des Wasserspiegels im Blick behalten. Durch den Regen sei die Hochwasserwellen bereits angestiegen, die Spitze habe man laut KABS allerdings noch nicht erreicht. An diesem Freitag „wird eine weitere, höhere Hochwasserspitze prognostiziert“, teilt die KABS mit.

Was ist eine Hochwasserwelle?

Bei einer Hochwasserwelle handelt es sich laut Lexikon der Zeitschrift „Spektrum“ um einen schnellen „Anstieg des Wasserstandes eines Flusses nach einem Niederschlagsereignis innerhalb kurzer Zeit und der langsamere Rückgang bis zum Wiedererreichen des Ausgangsniveaus“. In Speyer habe die Höhe der Hochwasserwelle laut KABS in der vergangenen Woche bei 554 Zentimetern gelegen. Für diesen Freitag prognostizieren die Stechmückenbekämpfer und -bekämpferinnen, dass das Wasser eine Höhe von 570 Zentimetern erreiche.

Um zu vermeiden, dass das Insektizid zur Abtötung der Stechmücken-Larven in steigendes Wasser appliziert werden muss, will die KABS zügig agieren und ist daher großflächig in der Region im Einsatz.

Volontariat

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen