Heidelberg/Kreta. Ein junger Heidelberger wird aktuell auf Kreta vermisst. Der 20-jährige Johann W. war am Donnerstag im Süden der griechischen Urlaubsinsel unterwegs. Seit diesem Abend gibt es keinen Kontakt mehr zu ihm. Die Familie vermutet, dass er zum Berg Gigilos wollte, oberhalb der Samaria-Schlucht. Bislang blieben alle Suchaktionen jedoch erfolglos. Doch die Zeit drängt. Die Familie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Johann lebendig gefunden wird. Eine Spendenkampagne für die Unterstützung der Suchaktionen ist gestartet.
Der sportliche Heidelberger war am Donnerstag im Süden von Kreta zu einem Trail Running unterwegs. Gegen 17.30 Uhr meldete er sich nochmals bei seiner Schwester und gab seinen Standort durch. Wie er das immer tue, berichtet seine Tante. Er war in der Nähe der berühmten Samaria-Schlucht – wollte aber nicht hinunter in die Schlucht, sondern bergaufwärts. Um 19.40 Uhr sendete er nochmals eine Nachricht: „Alles bestens“. Seitdem ist der Kontakt abgerissen.
Johann kehrte in der Nacht nicht ins Hostel zurück
Seine Schwester habe ihm später am Abend nochmals eine Nachricht geschickt. Aber die sei ungelesen geblieben. Johann habe in einem Hostel übernachtet. Dort sei am nächsten Morgen bemerkt worden, dass der junge Mann in der Nacht nicht in die Unterkunft zurückgekommen sei. Zeitgleich habe auch die Autovermietung festgestellt, dass Johann den Mietwagen nicht zurückgebracht habe. Darauf sei die Polizei alarmiert worden.
Das Auto wurde auf dem Wanderparkplatz in der Nähe der Samaria-Schlucht gefunden. Von Johann fehlt indessen weiterhin jede Spur. Feuerwehr, Forstmitarbeiter und Polizei hätten auch die Schlucht abgesucht, berichtet Johanns Tante im Gespräch mit dieser Redaktion. Aber auch dort hätten die Retter nichts gefunden. Seitdem wird unter anderem mit Drohnen und Suchmannschaften nach einer Spur von Johann gesucht. Am Mittwochmorgen schließlich ist ein Helikopter aufgestiegen, um die Region aus der Luft abzusuchen. Da es aber neblig gewesen sei, habe die erste Suchaktion bald wieder abgebrochen werden müssen. Sobald die Wetterlage es wieder zulässt, soll der Helikopter wieder eingesetzt werden.
Familie startet Spendenaktion, um Suche zu intensivieren
Die Familie hat nun eine Spendenaktion gestartet, damit die Suche intensiviert werden kann. Man sei den griechischen Behörden und Hilfsmannschaften extrem dankbar für die Hilfe. Aber das Gebiet, in dem Johann vermisst wird, ist sehr groß. „Es zählt jeder Tag, wenn wir Johann lebendig finden wollen. Mit dem Geld könnte ein weiterer Hubschrauber gechartert werden, ebenso Suchhunde und weiteres Equipment. Auch die Familie, die mittlerweile in Kreta bei der Suche mithilft, braucht finanzielle Unterstützung. Die Anteilnahme ist riesig: Binnen eines Tages sind knapp 34.000 Euro zusammengekommen. Auch in den sozialen Netzwerken und bei der Bevölkerung auf Kreta sei die Anteilnahme riesig. Und alle drücken die Daumen, dass Johann lebendig gefunden wird.
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