Heidelberg. Von Paul Haastert
Vier Hauptpreisträger, fünf Anerkennungspreise und einen Sonderpreisträger: Im Prinz Carl Palais hat am Donnerstag die Verleihung des 13. Heidelberger Präventionspreises stattgefunden. Initiator ist der Verein Sicheres Heidelberg.
Durch die zweijährige Pause seien viele Herausforderungen, aber auch Visionen und Ideen an den Tag gekommen, so Moderator Steffen Wörner vom Stadtjugendring. Der Preis stand unter dem Motto „Große Herausforderungen annehmen – Angebote für alle Altersgruppen schaffen“. Dementsprechend habe, sagte Wörner, ein besonderes Augenmerk auf inklusiven Angeboten und integrativen, kreativen und sinnstiftenden Impulsen gelegen.
"Kulturfenster" erhält ersten Preis
Den ersten Platz, welchen der leitende Polizeidirektor Joachim Scholl überreichte, ging an das „Kulturfenster“. Der Verein, welcher seit 39 Jahren Jugendarbeit, Bildung und Kultur fördert, konzipierte während der Coronapandemie interaktive Stadtspaziergänge. Das Projekt „rätselhafter Stadtspaziergang“ lädt Familien mit Rätseln dazu ein, spielerisch den eigenen Stadtteil zu erkunden. Besonders gelobt wurden von der Jury die Dauerhaftigkeit und Niederschwelligkeit des Angebots sowie der Aspekt, dass Familien gestärkt werden. 2000 Euro gab es für den ersten Preis.
Den zweiten Platz erhielt die „Akademie für Ältere“, welche, als eine der größten Bildungseinrichtungen in Deutschland, zahlreiche Projekte auch mit Fokus auf das Thema Digitalisierung und Smartphone-Kompetenz für Ältere anbietet. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Weg in die Digitalisierung“. Gleich zwei dritte Plätze wurden dieses Jahr vergeben – einer ging an die Kinderhäuser „Röhre & Treff“, einer an den Weißen Ring – zusammen mit Mosaik Deutschland.
Die Kinderhäuser erhielten den Preis für ihr Pandemieprojekt „Frust-Fragen-Freiraum-Zeit“, welches Jugendlichen auch während Corona persönliche Ansprechpartner und ein Sorgentelefon bot. Der zweite dritte Platz ging an das von gemeinsam von Mosaik und dem weißen Ring konzipierte Argumentationstraining gegen Hass und Hetze. Einen Sonderpreis für ein bereits abgeschlossenes Projekt und 500 Euro wurden dem CityCult Projekt gegen Antisemitismus des Kinder- und Jugendamts verliehen. Dieses Projekt bestand aus Zeitzeugengesprächen und einem Buch mit Danksagungen von Kindern und Jugendlichen für den KZ-Überlebenden Hans Flor. Die Anerkennungspreisträger erhielten je eine Dankesurkunde. Der Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen erhielt diese für die Ausstellung „Sie trägt Kleidung – keine Schuld“ welche die Kleidung im öffentlichen Raum ausstellt, in der Menschen Opfer von sexualisierter Gewalt wurden.
Musik mit jungen Geflüchteten
Auch der Verein IKUMU erhielt für sein Projekt Bridges den Anerkennungspreis. In diesem Projekt wird gemeinsam mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den jeweiligen Unterkünften musiziert und die Kinder können ein Instrument lernen. Sängerin und Gesangslehrerin Jutta Glaser nahm die Urkunde mit entgegen.
Der Verein Mosaik war noch einmal mit seinem „YouthThinkTank“ vertreten: Gemeinsam mit Jugendlichen wurde das Jugendkulturfestival reSET geplant und durchgeführt. Der Sportkreis Heidelberg wurde für seine mobile Skate-, Roller- und Fahrradstrecke, den Pumptrack, ausgezeichnet.
Den letzten Anerkennungspreis erhielt das musikalische Projekt von Andreas von Hoff. „Musizieren gegen Gewalt“ bietet Musikworkshops für Schulklassen an.