Heidelberg. Verkehrsteilnehmer und Pendler müssen sich auf eine weitere Großbaustelle in der Heidelberger Innenstadt einstellen. Keinen Kilometer entfernt von der Umgestaltung der Eppelheimer Straße rücken die Bauarbeiter im Januar auch auf der Montpellierbrücke an. Die rund 45 Jahre alte Brücke muss wegen zahlreicher Mängel und Schäden dringend saniert werden, wie die Stadt Heidelberg ankündigt. Die Baumaßnahmen dauern knapp drei Jahre.
Pikant: Die Montpellierbrücke gilt als Umleitungsstrecke für die Baustelle in der Eppelheimer Straße. Deswegen soll die Brücke auch erst in den Sommerferien 2024 voll für den Autoverkehr gesperrt werden. Bis dahin, so hoffen die Verkehrsplaner, steht die Eppelheimer Straße wieder zur Verfügung. Radfahrer und Fußgänger können übrigens die Brücke während der gesamten Bauzeit überqueren.
Die Sanierung sei zwingend erforderlich, wie die Stadt schreibt. Aktuell hat die Montpellierbrücke die Note 3,5. Anders als bei Schulnoten bedeutet dies keineswegs „noch befriedigend“, sondern steht für das Urteil: „ungenügender Zustand“. Würde die Brücke nicht repariert und in ihrer Tragfähigkeit verstärkt werden, dürfte nur noch deutlich weniger Verkehr darüber fließen. Jetzt soll das Bauwerk für die nächsten 25 Jahre ertüchtigt werden. Dann jedoch muss sie abgerissen und neu aufgebaut werden.
Einspurig in die Innenstadt
Ab Ende Januar und in der ersten Jahreshälfte 2023 wird der Geh- und Radweg auf der Brücke zunächst auf der östlichen Seite erneuert. Während dieser Zeit kann der Verkehr nur einspurig aus der Speyerer Straße in Richtung Innenstadt fließen. Dann können Verkehrsteilnehmer von der Brücke auch nicht nach rechts in den Czernyring und in die Lessingstraße abbiegen. Auch vom Czernyring und der Hebelbrücke kommend gibt’s keine Möglichkeit zum Abbiegen auf die Montpellierbrücke. In dieser Zeit tauscht auch die RNV die Gleise im Bereich der Haltestelle Montpellierbrücke aus. Voraussichtlich passiert dies etwa Mitte Mai.
Ab August ist der andere Geh- und Radweg stadtauswärts an der Reihe. Dann kann der Verkehr stadtauswärts nur einspurig fließen. Weiterhin nicht möglich ist das Abbiegen von der Brücke in die Lessingstraße. Diese wird zum Abstellen von Baumaterial benötigt.
2024 kommen dann die umfangreichen Maßnahmen wie die Auf- und Abfahrtsrampen, neue Gleise für die Straßenbahnen und die Fahrbahnsanierung, weshalb die Brücke in den Sommerferien komplett für den Autoverkehr gesperrt wird.
Die Montpellierbrücke war zwischen 2006 und 2010 erstmals in Teilen repariert und für die Nutzung von Straßenbahnen angepasst worden. Der Zustand hat sich nach Angaben der Stadt allerdings in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Die letzte Hauptprüfung habe ergeben, dass die Schädigungen schnell voranschreiten.
Die Sanierung der Montpellierbrücke kostet insgesamt rund 22,5 Millionen Euro. bjz
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