Heidelberger Krankenhaus St. Vincentius muss schließen

Heidelberg. Veränderungen in der Heidelberger Krankenhauslandschaft: Die Evangelische Stadtmission wird ihr Krankenhaus Salem fortführen und weiterentwickeln, das St. Vincentius wird dagegen seinen Betrieb einstellen. Dies erklärte die Stadtmission am Montagabend in einer Pressemitteilung . Die beiden Krankenhäuser waren in eine wirtschaftliche Schieflage gerutscht. Im November hatte die Stadtmission beim Amtsgericht Heidelberg Anträge auf Durchführung von Schutzschirmverfahren gestellt, um eine Insolvenz abzuwenden. Die Veränderungen gelten ab dem 1. Juli. Die Stadtmission will „einer Vielzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Angebot unterbreiten, ihre Arbeit im Krankenhaus Salem oder in anderen Bereichen der Evangelischen Stadtmission Heidelberg fortzusetzen“, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Durch intensive Verhandlungen sei es gelungen, für das Krankenhaus Salem eine Fortführungsperspektive zu schaffen. Für die Einrichtung mit rund 240 Betten und etwa 500 Mitarbeitern sei ein zukunftsfähiges Medizinkonzept erstellt worden. Wichtiger Bestandteil sei die weitere Kooperation mit dem Uniklinikum Heidelberg. Für die Fortführung seien jedoch noch die Zustimmung der Gläubigerversammlung und Sozialministeriums sowie weitere Verhandlungen mit dem Uniklinikum nötig.

Für die Schließung von St. Vincentius führt die Evangelische Stadtmission strukturelle wirtschafts- und gesundheitspolitische Herausforderungen als Gründe an, vor denen derzeit bundesweit zahlreiche Krankenhäuser stünden. Hierzu zählten allgemeine Teuerungen für Energie- und Sachkosten sowie Fachkräftemangel und steigende Kosten für Investitionsmaßnahmen. Diese Faktoren hätten eine Einstellung des Betriebes im Krankenhaus St. Vincentius unumgänglich gemacht.