Heidelberg. Sie setzen sich mit ihren Aktionen gegen die Lebensmittelverschwendung ein – eine Gruppe namens „Letzte Generation“ hat sich am Samstagmittag vor einem Supermarkt im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim getroffen, um dort weggeworfene Lebensmittel aus einem Container an Passanten zu verteilen. Hintergrund der Aktion ist, dass laut Gruppe rund 10 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland „unnötigerweise nur für die Mülltonne produziert“ werden würden. Daher fordert „Letzte Generation“ ein Essen-Retten-Gesetz und versucht, durch Aktionen wie in Heidelberg auf die Problematik der Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen.
Wie die Polizei mitteilte, zeigten sich einige der Aktivisten am Samstag selbst an. Denn das Herausnehmen und Verteilen der Lebensmittel gilt strafrechtlich als Diebstahl und Hausfriedensbruch. Diesen Sachverhalt bestätigte die Polizei auf Rückfrage am Sonntag. Die Selbstanzeigen würden nun der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vorgelegt.
Die Gruppe startete die Aktion auf einem Supermarkt-Gelände in Handschuhsheim, zog dann aber zu einem anderen Lebensmittelgeschäft weiter, weil sie beim ersten Geschäft nur noch wenig genießbare Lebensmittel im Container vorfand. Der Supermarktleiter des zweiten Ladens erwischte die Gruppe, zeigte Verständnis, versuchte aber, sie von der Aktion abzuhalten. Die Gruppe bliebt laut eigenen Angaben friedvoll und setzte das Vorhaben fort. Nach der Selbstanzeige trafen kurze Zeit später einige Polizeibeamten vor Ort ein. Sie sammelten die Lebensmittel in Einkaufswägen ein und legten sie zurück in die Müllcontainer. Laut Polizei sei der Umgang mit den Aktivisten dabei kommunikativ und friedlich gewesen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg_artikel,-heidelberg-aktivisten-verteilen-essen-aus-supermarktcontainer-in-heidelberg-_arid,1905914.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html