Heidelberg/Kiew. Die Situation in der Ukraine beschäftigt in der weltoffenen Unistadt Heidelberg viele. „Als akademische Gemeinschaft steht die Universität Heidelberg an der Seite der Menschen in der Ukraine und an der Seite ihrer ukrainischen Partner in Forschung, Lehre und Studium“, heißt es auf der Internetseite - auch in Russisch und in Ukrainisch. „Die Ruperto Carola verurteilt jede Form von Völkerrechtsverstößen, Aggression und kriegerischer Auseinandersetzung, wie sie in dem Angriff auf die Ukraine zum Ausdruck kommen. Zutiefst widersprechen sie dem Geist der Wissenschaft und den ihr innewohnenden Werten von Freiheit, Toleranz und gewaltfreiem internationalen Austausch.“
Zu Wort meldet sich auch eine Initiative russischstämmiger Studierender: „Wir sind gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine“. Die Gruppe hat einen „offenen Brief verfasst, um mit klaren, eindrucksvollen Worten gegen den Angriffskrieg in der Ukraine Stellung zu beziehen“, formuliert Stefan Meyer, Mitarbeiter für Öffentlichkeit in der Verfassten Studierendenschaft. „Was gerade geschieht, war noch vor einem Monat unvorstellbar. Wir haben bis zum letzten Moment nicht geglaubt, dass es zu Kriegshandlungen kommen wird, denn es gibt weder einen wirklichen Grund noch eine Rechtfertigung für diesen Krieg. Wir möchten Folgendes hervorheben: Die Bevölkerung und die Regierung in Russland sind nicht eins und wollen nicht eins.“ Unter sturahd.de/brief-russischer-studierender ruft die Initiative weitere russische Studierende auf, den in ihre Muttersprache übersetzten Brief zu unterstützen.
Der Freundeskreis Rhein-Neckar des Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) hat sich mit die Architektin Emiliya Mykhaylyuk aus der westukrainischen Stadt Lviv direkt an die vom DAAD geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Russland gewandt. Sie ist selbst Stipendiatin und hat am Karlsruhe Institute of Technology (KIT) einen Master of Science in Architektur erworben. „Schweigen Sie nicht, verurteilen Sie die Handlungen Ihrer Regierung öffentlich“, schreibt die Architektin, die in München lebt: „ Distanzieren Sie sich von diesem Krieg!“
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