Heddesheim - Theater-AG des Jugendhauses Just und die Gruppe „Ju-The“ zeigt vier unterschiedliche Stücke

Wenn ein Stern vom Himmel fällt. . .

Von 
Katarina Ivkovic
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„Die Sternensucher“ hieß das Hauptstück beim Heddesheimer Weihnachtstheater. © ivkovic

Bei diesem verregneten und trüben Wetter wollte so manch einer wahrscheinlich am liebsten gar nicht das Haus verlassen. Wenn aber die Theater-AG vom Jugendhaus Just und die Theatergruppe „Ju-The“ (Junges Theater Heddesheim) zum Heddesheimer Weihnachtstheater einladen, dann kann es draußen noch so ungemütlich sein. Der große Raum im Untergeschoss des Jugendhauses war rappelvoll. Es roch nach selbst gebackenen Plätzchen, Kinderpunsch und Glühwein.

Nach dem ersten Plausch mit den Sitznachbarn oder Freunden ging es endlich los. Der Vorhang öffnete sich und zu sehen gab es zwei strenge „CSI“-Agenten in Anzügen und eine fröhliche Weihnachtsfrau. Diese war sich bei ihrem Verhör keiner Schuld bewusst bis die zwei Männer ihr klar machten, dass sie unter anderem seit Jahrhunderten ohne jegliche Genehmigung mit ihrem Schlitten herumfährt und Hausfriedensbrüche betreibt. Schließlich erhielt sie aber doch keine Strafe – sie konnte zumindest einen der fiesen Agenten mit Geschenken bestechen, das reichte schon völlig aus.

Echter Engel beim Krippenspiel

Der nächste Programmpunkt von insgesamt vier war das Hauptstück „Die Sternensucher“. Der Wolkenfegerengel findet seine Arbeit im Himmel sehr langweilig und beneidet die spielenden Kinder auf der Erde, die er gerne mit seinem Fernglas beobachtet. Als seinem Kollegen, dem Sternenputzerengel kurz vor Weihnachten ein Stern vom Himmel fällt, nutzt Wolkenfeger die Gelegenheit und reist mit seinem Freund Plätzchenbäckerengel zur Erde, um den Stern zu suchen. Der kommt aber nur widerstrebend mit, denn er möchte am liebsten den ganzen Tag nur Plätzchen backen.

Bei ihrer Suche treffen die beiden Engel auf die Mädchen Julia und Laura und freunden sich mit ihnen an. Weil die beiden Mädchen ihnen helfen, den Stern zu finden, springt Wolkenfegerengel dafür als echter Engel beim Krippenspiel der Mädchen ein. Er findet die Erde wunderbar, aber Plätzchenbäckerengel kann es gar nicht erwarten, endlich wieder zu seinem Plätzchenofen zu kommen. Doch Wolkenfegerengel möchte so gerne wenigstens einmal Roller fahren. Bei diesem Stück, das von einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei Engeln, die nicht nur durch dick und dünn, sondern auch durch Himmel und Erde zusammen gehen, handelt, war der Applaus besonders laut.

Schornsteine zu eng

Das nächste Schauspiel „Weihnachten für 2“ war ein Improvisationsstück in dem Erwachsene mitspielten. Die Idee dazu kam von Heinz Flecks Mutter Emma. Darauf war der Theaterleiter besonders stolz. Der Dialekt der Schauspieler ließ das Ganze noch lustiger wirken und die Besucher mussten fast durchgehend laut lachen. Beim letzten Stück „Gewichtsprobleme“ stand Heinz Fleck selbst auf der Bühne. Der Weihnachtsmann beschwerte sich bei ihm, einem Hersteller für Kamine, weil die Schornsteine heutzutage viel zu eng wären. Die erhitzten Gemüter kamen schlussendlich zu einem gemeinsamen Nenner: Der Weihnachtsmann überreichte dem Mitarbeiter endlich sein Modellauto, welches er sich 1975 und auch heute noch so sehr gewünscht hatte. Dafür musste er aber versprechen, die Schornsteinrohre wieder breiter zu bauen.

Am Ende des Heddesheimer Weihnachtstheaters gab es noch Geschenke vom Weihnachtsmann höchstpersönlich für alle Schauspieler und Schauspielerinnen, sowie für die Kinder im Publikum, was alle sehr erfreute.

Freie Autorin

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