Energie

Verfahren für Umspannwerk Mannheim-Ost in Heddesheim beginnt

TransnetBW und MVV haben die Pläne für das umstrittene Umspannwerk Mannheim-Ost in Heddesheim beim Regierungspräsidium eingereicht.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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So wie hier in Oberjettingen soll das Umspannwerk Mannheim-Ost in Heddesheim aussehen. © Martin Stollberg

Heddesheim. Die Netzbetreiber TransnetBW und MVV haben die Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren für das Umspannwerk Mannheim Ost eingereicht. Das teilten die Unternehmen am Mittwoch in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Nach der Einreichung der Unterlagen werden diese nun zunächst auf Vollständigkeit geprüft. Dafür ist das Regierungspräsidium Karlsruhe als Genehmigungsbehörde zuständig. Laut Transnet BW und MVV gibt es separate Antragsunterlagen für die beiden Teile der Anlage, nämlich 380 kV und 110 kV.

Unternehmen verweisen auf den Kohleausstieg

Bisher erfolgt die Stromversorgung der Rhein-Neckar-Region und der Stadt Mannheim über das Umspannwerk der Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft (GKM). „Mit dem endgültigen Kohleausstieg wird die Erzeugungsleistung des GKM zur Versorgung der Stadt Mannheim und der Region mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen“, schreiben die Unternehmen. Das dortige Umspannwerk werde jedoch auch in Zukunft als Netzverknüpfungspunkt bestehen bleiben.

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Allerdings reiche das GKM als Netzverknüpfungspunkt am Standort wegen seiner Dimensionierung nicht mehr aus, um den gesamten prognostizierten und erforderlichen Leistungsbedarf der Region sicherzustellen – trotz des geplanten Ausbaus einer direkten Verbindung zwischen der TransnetBW GmbH und der MVV Netze GmbH, der Netzgesellschaft des Mannheimer Energieunternehmens MVV. Bei einer Lastentwicklung entsprechend der bisherigen Prognosen könne dies schon Ende 2028 der Fall sein.

RP sichert Verfahren nach Recht und Gesetz zu

Durch das neue Umspannwerk werden die 380-kV-Leitungen der TransnetBW mit den 110-kV-Leitungen der MVV Netze verbunden. Unter anderem wird das Umspannwerk in Mannheim-Käfertal mit drei 110-kV-Stromkreisen angebunden. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder sicherte bei einem Besuch in Heddesheim kürzlich zu, das Verfahren werde nach Recht und Gesetz absolviert, einen Einfluss darauf habe sie nicht.

In Heddesheim stößt die geplante Anlage auf breite Ablehnung. Der Gemeinderat hat sich einstimmig gegen den Standort auf Heddesheimer Gemarkung ausgesprochen, eine eigens gebildete Bürgerinitiative konnte mit einer Online-Petition bereits rund 2700 Unterstützer für sich gewinnen. Die Kritiker stören sich vor allem daran, dass das Umspannwerk auf Heddesheimer Gemarkung entstehen soll. Für Heddesheim habe diese Anlage keinen Mehrwert. TransnetBW und MVV behaupten das Gegenteil.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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