Heddesheim - Festabend zum 125-jährigen Bestehen der Turngemeinde 1891 im Bürgerhaus / Bürgermeister Kessler hebt Bedeutung für die Gemeinde hervor

TG will jung und dynamisch bleiben

Von 
Isabel Lochbühler
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Für die musikalische Umrahmung des Festaktes war dank befreundeter Sänger und Sängerinnen gesorgt, Sportbund-Präsident Janalik (r.) hielt die Festrede.

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125 Jahre schon ist die TG Heddesheim nicht mehr aus dem Leben der Gemeinde wegzudenken - sportlich wie gesellschaftlich. Mit einem großen Festabend im Bürgerhaus feierte der Sportverein am Samstag sein Jubiläum. Passend dazu stimmte die Kapelle AM aus Leutershausen die 250 Gäste mit der "Fanfare for Celebration" ein. Vertreter der verschiedenen Sportverbände, Gemeinderäte und Mitglieder anderer lokaler Vereine feierten gemeinsam mit der TG. Vorsitzender Wolf-Günter Janko führte durch den Abend.

Viel wurde an diesem Abend über die Bedeutung des Vereins für die Gemeinde und das Zusammenleben gesagt. Schirmherr und Bürgermeister Michael Kessler, selbst seit den 60er Jahren Mitglied, zeigte sich beeindruckt von der Arbeit: "Die TG ist Motor und Unterstützer bei neuen Ideen, mit denen die Gemeinde aufkommt. Als großer Verein haben Ihre Aktivitäten Gewicht."

Ein funktionierendes Vereinsleben lebe von sportlichen Erfolgen und gesellschaftlichen Aktivitäten - wie man sie in der TG finde. Kessler lobte die gegenseitige Unterstützung und plädierte für weitere Zusammenarbeit von Gemeinde und Verein. Ferner ruhe sich die TG nicht auf den Errungenschaften der vergangenen 125 Jahre aus: "Die Stärken der TG sind es, Tradition zu pflegen, sich aber gleichzeitig den Erfordernissen der Zeit anzupassen."

Gute Entwicklung gewürdigt

Heinz Janaliks Festansprache fiel aus dem Muster der üblichen Reden. In seinem Beitrag würdigte der Präsident des Badischen Sportbunds die "gute Entwicklung", die die TG genommen habe, indem sie "aus den Erfahrungen wechselvoller Geschichte gelernt" habe: "Die TG hat Kindern und Jugendlichen über Jahrzehnte Lebensqualität und Lebenssinn geschenkt." Janalik überreichte dem "super Verein" eine Urkunde des Badischen Sportbunds.

Der Blick war an diesem Festabend aber auch auf die Zukunft und die anstehenden Aufgaben der TG gerichtet. Dass auch der größte Sportverein Heddesheims Wandlungen unterworfen ist und Herausforderungen gegenübersteht, ließen die Festredner nicht unerwähnt.

Der Vorsitzende Janko nannte sinkende Mitgliederzahlen und abnehmende ehrenamtliche Bereitschaft. Mit der Einrichtung eines Innovationsgremiums Vision "TG 2020" versucht der Verein, den veränderten Ansprüchen und Forderungen nach Angeboten nachzukommen und weiterhin "jung und dynamisch" zu bleiben.

Auch Kessler waren diese Herausforderungen bewusst. Er rief alle örtlichen Sportvereine dazu auf, gemeinsam vorzugehen: "Die ehrenamtlichen Strukturen kommen an ihre Grenzen. Und stabile Vereinsstrukturen sind auch im Interesse der Gemeinde." Er appellierte, das neue Konzept der Interessensgemeinschaft Sport Heddesheim zu unterstützen, die die Kooperation der Vereine vereinfachen soll.

Auch Janalik begrüßte diesen Zusammenschluss und fand: "Die Zeiten, in denen sich die Vereine bekämpfen, sind vorbei." Die Darstellung der Vereinsgeschichte hielt Janko bewusst kurz, da sie in der aufwendig gestalteten Festschrift nachzulesen sei. Nur so viel: Zum Zeitpunkt der Gründung gab es in Heddesheim fünf Sportvereine - die TG ist zusammen mit dem Arbeiterturnerbund der einzige Verein, der die Zeiten überstanden hat. Sie zählt heute 1250 Sportler.

Hans Siegel, Vorsitzender des Sängerbundes, überbrachte die Glückwünsche von allen Heddesheimer Vereinen. Weiterhin gratulierten die Fachverbände sowie Freunde und Gönner der TG. Für die musikalische Umrahmung sorgten Sängerbund, Männergesangsverein und Sängervereinigung.

Zwischen den Reden unterhielten die Leistungsgruppe Turnen (Leitung: Franz Gwiazdowski und Mareike Krüger) und die Gymnastikabteilung (Gaby Embach) mit sportlichen Einlagen. Bereits am Freitagabend gedachte die TG der verstorbenen Vorstandsmitglieder mit einer Totenehrung auf dem Friedhof.

Freie Autorin

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