Heddesheim

SPD Heddesheim will mit CDU gegen Umspannwerk kämpfen

Die SPD Heddesheim ruft die Bürger der Gemeinde dazu auf, an der CDU-Demonstration mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Alexander Föhr gegen das geplante Umspannwerk teilzunehmen

Von 
Martin Tangl
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Der neue SPD-Vorstand (v.l.): Ahmad El Menschawi, Melek Güven, Peter Schubach und Jürgen Merx. Krankheitsbedingt fehlt Lara Kemmet auf dem Bild. © Martin Tangl

Heddesheim. Der SPD-Ortsverein Heddesheim hat einen neuen Vorsitzenden. Die Genossinnen und Genossen wählten bei der Jahreshauptversammlung ihren bisherigen „Vize“ Ahmad El Menschawi zum Nachfolger von Jens Hagenow. Der 35-Jährige war erst im Juni 2023 an die Spitze der Heddesheimer Sozialdemokraten gerückt, verließ dann aber aus familiärem Grund die Gemeinde. Emotional im Mittelpunkt der Sitzung im Bürgerhaus stand aber an diesem Freitagabend der gemeinsame Kampf gegen das geplante Umspannwerk Mannheim-Ost auf Heddesheimer Gemarkung.

„Wir werden uns mit Händen und Füßen gegen diese Landnahme wehren“, kündigte Daniel Gerstner an. Mannheim mit den potentiellen Betreibern TransNet Baden-Württemberg sowie die MVV hätten „liederlich gehandelt“ und Heddesheim vor vollendete Tatsachen gestellt, wetterte der SPD-Gemeinderat. Sein Kollege Jürgen Harbarth ergänzte, es seien den Eigentümern der Flächen an der Landesstraße nach Wallstadt, die zum größten Teil in Privatbesitz sind, wohl „Riesengrundstückspreise geboten worden“. Am 12. Dezember jedenfalls will die SPD eine Protestkundgebung auf dem Dorfplatz veranstalten.

Bauernverband will am Dienstag benötigte Fläche abstecken

Doch einhellig waren die Sozialdemokraten der Meinung, dass Parteien, der Bürgermeister und die Bürgerschaft beim Thema Umspannwerk „an einem Strang ziehen müssen“. „Wir brauchen eine Interessengemeinschaft“, forderte Gemeinderat Jürgen Merx. So sind alle aufgerufen, „als Bürger“ unabhängig von der parteipolitischen Couleur am kommenden Dienstag um 15 Uhr zur CDU-Aktion mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Alexander Föhr zum Ortstermin zu kommen. Der Bauernverband will dabei auf den Äckern die 20 Hektar abstecken, die für die künftige Anlage benötigt werden. „Aufgeben kommt nicht in Frage! Aber der Widerstand muss auch aus der Bürgerschaft kommen“, gab sich Melek Güven, die neue stellvertretenden SPD-Vorsitzende, kampfbereit.

Viel unspektakulärer waren zuvor die Vorstandswahlen abgelaufen - es herrschte allseits Einstimmigkeit. „Ich bin eher der Typ in der zweiten Reihe, kann mich aber auch an die Spitze gewöhnen“, hatte Ahmad El Menschawi bei seiner Kandidatur angekündigt.

Die nächste große Herausforderung sei nun die Bundestagswahl am 23. Februar. „Wir hatten schon Veranstaltungen für Mai geplant. Das können wir jetzt alles in die Tonne kloppen. Der Wahlkampf wird verdammt kurz“, erklärte der 60-jährige Familienvater und Physiotherapeut. Zum Glück habe sich die SPD gerade noch rechtzeitig mit Olaf Scholz auf einen Kanzlerkandidaten geeinigt. „Reichlich spät, aber jetzt gibt es wenigstens kein Rumgeeiere mehr. So schwächt man den Kandidaten“, sprach El Menschawi den 15 Parteifreunden im Saal aus der Seele.

„Eine vorbildliche Kassenführung“ wurde Kassier Peter Schubach attestiert, ehe Jürgen Merx auf die Fraktionsarbeit zurückblickte. Die Restabwicklung des Sportkindergartens, die Sanierung des in die Jahre gekommenen Schulhofs der Hans-Thoma-Schule sowie der Neugestaltung des Ortskerns mit dem Badischen Hof stehen bei der SPD in der Bilanz und auf der Agenda für die Zukunft. Besonders erwähnte Merx die Umgestaltung der Gemeindebücherei: „Eine gelungene Investition. Das war nach 30 Jahren auch Zeit!“

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