Der nächste Abendgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Heddesheim steht am Sonntag, 11. November, ab 18 Uhr unter dem Motto "grundlos vergnügt" - abgeleitet aus einem Gedicht der Dichterin Mascha Kaléko, deren Werk im Mittelpunkt des Abends stehen wird.
Die Literaturwissenschaft rechnet das Werk der deutsch-jüdischen Schriftstellerin zur "Neuen Sachlichkeit" der 1930er und 1940er Jahre, den Gedichten eines Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder Joachim Ringelnatz verwandt. "Kalékos Gedicht 'Memento' mit den Schlusszeilen 'Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur / Doch mit dem Tod der andern muss man leben', habe ich inzwischen ein paar Mal auch bei Beerdigungen zitiert", sagt Pfarrer Anzinger, der von Martina Merx, Obfrau des Gospelchors, auf die Dichterin aufmerksam gemacht wurde und sich daraufhin mit deren Werk beschäftigte. Mascha Kalékos Gedichte zeichnen sich durch eine Mischung aus Melancholie und Humor aus, bringen oft Alltagsweisheiten und -einsichten auf den Punkt und spiegeln auch ihr Leben als von den Nazis verfemte jüdische Dichterin wider.
Der Gottesdienst wird in das Leben von Mascha Kaléko und einzelne ausgewählte Gedichte einführen, im Übrigen aber die Dichterin selbst durch ihre Lyrik sprechen lassen. Beginn ist wie gewohnt um 18 Uhr in der Evangelischen Kirche Heddesheim.
Die musikalische Gestaltung übernimmt der Gospelchor "Rainbow" unter der Leitung von Peter Baumann; Henning Scharf wird wie immer Improvisationen am Flügel beisteuern. zg/agö
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