Heddesheim. Schreckminuten am Sonntagnachmittag: Auf dem Gelände des Badesees in Heddesheim wird ein Mann ohnmächtig. Andere Badegäste eilen ihm zu Hilfe, rufen den Notruf und reanimieren den Mann mit Erfolg. Feuerwehr, Notarzt und Rettungswagen rollen an. Vermutlich waren die hohen Temperaturen und zu wenig Flüssigkeitszufuhr die Ursache für den medizinischen Vorfall, wie die Polizei Ladenburg auf Anfrage mitteilt.
In einem solchen Fall läuft alles genau nach Badeseealarmplan, wie Feuerwehrkommandant Daniel Schmidt im Gespräch mit dieser Redaktion erläutert: „Wenn ein Notarzt an den Badesee gerufen wird, dann rückt die Feuerwehr automatisch mit an.“ Es gehe darum, den Sichtschutz sicherzustellen und den Rettungsdienst zu unterstützen. Auch die Rückfahrt nach draußen werde abgesichert.
Im Ernstfall greifen alle Räder ineinander
10.000 Besucher sind an heißen Sonntagen am Badesee keine Seltenheit. Da müssen alle Räder ineinandergreifen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr steht dem Bademeister zur Verfügung, damit sich dieser weiterhin um den Schwimmbetrieb kümmern kann, während die Feuerwehr den technischen Einsatz leitet.
Drei Szenarien sieht der Alarmplan vor: Notfall an Land, Notfall im Wasser mit bekannter Person oder mit unbekannter Person. Droht jemand zu ertrinken oder ist er nicht mehr auffindbar, dann wird die Rettungskette ausgelöst. Dann könnten beispielsweise die Taucher aus Mannheim angefordert werden. Im konkreten Fall war es die geringste Stufe.
Nachdem im Sommer 2023 ein Mensch im See ertrunken war, hatten Gemeinde, Feuerwehr, DLRG und Rettungsdienste einen genauen Alarmplan erstellt. „Wenn sich alle an diesen Plan halten, sind wir bestmöglich vorbereitet“, betont Kommandant Schmidt. Dieser Einsatz war der erste dieser Art seit Beginn der Saison.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nennt in einer Pressemitteilung neue Einzelheiten zu dem Vorfall. Demnach entdeckten die Schwimmmeister und DLRG-Wachgänger einen Schwimmer im Badesee, der in Ufernähe in Not geraten war und dort auf sich aufmerksam machte. Zwei der DLRG-Rettungsschwimmer seien sofort ins Wasser gesprungen und hätten den Mann mithilfe eines Gurtretters an Land gebracht. „Die Schwimmmeister und Sanitäter der DLRG übernahmen die Erstversorgung des Patienten, zwei zufällig anwesende Ärzte kamen zur Unterstützung“, schreibt das DLRG. Der Patient sei dann durch den eintreffenden Notarzt und Rettungsdienst behandelt und in ein Krankenhaus gebracht worden. „Das gute Zusammenspiel aller Beteiligten verhinderte Schlimmeres und ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit“, heißt es von der DLRG.
An heißen Wochenendtagen kommen oft mehr als 10.000 Besucher an den Badesee. Die DLRG appelliert an die Badegäste, die Temperaturen nicht zu unterschätzen, auf ausreichendes Trinken und Sonnenschutz zu achten und Vorsicht beim Schwimmen walten zu lassen: „Im Falle eines Unwohlseins oder Notfalls sollte niemand zögern auf sich aufmerksam zu machen und um Hilfe zu rufen – dies rettet Leben.“
hje
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