Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt: Für den im Neubaugebiet „Mitten im Feld“ geplanten Nahversorgungsbereich ist ein neuer Investor gefunden. Dieser soll auch bereits die Verträge mit den Hauptmietern der Einzelhandelsflächen geschlossen haben. Am kommenden Donnerstag, 15. Oktober, stellt der Investor sein Projekt im Gemeinderat vor. Die Sitzung findet ab 17 Uhr im Bürgerhaus statt – wegen der Corona-Regeln wie schon in den vergangenen Monaten im Großen Saal.
Geplant ist im zweiten Bauabschnitt von „Mitten im Feld“ weiterhin die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters sowie eines Drogeriemarkts. Auch Wohnungen sollen am nördlichen Kopf des Baugebiets, wo auch die Einzelhandelsnutzung geplant ist, entstehen. Soweit hatte es bereits ein erster Investor vorgesehen – bevor er einen Rückzieher machte. Weil der im Mai 2019 beschlossene Bebauungsplan aber auf dessen Anforderungen zugeschnitten war, muss er geändert werden. Der Entwurf dazu liegt den Räten nun ebenfalls vor.
Neuer Investor ist laut Verwaltung die Activ-Group aus Schemmerhofen. Neben einem Lebensmittel- und einem Drogeriemarkt will das Unternehmen in dem Nahversorgungsareal auch einen Getränkemarkt ansiedeln.
Wer wird Hauptmieter?
Insgesamt umfasst die zu erwartende Gesamtverkaufsfläche rund 2500 Quadratmeter: maximal 1250 Quadratmeter für den Discounter, bis zu 800 für die Drogerie und 450 im Getränkemarkt. Wer die drei Hauptmieter sind, geht aus der Sitzungsvorlage nicht hervor. Eine Anfrage bei der Activ-Group blieb bis Freitagabend unbeantwortet.
Neben diesen drei größeren Geschäften sind weitere „kleinteilige nahversorgungsrelevante Nutzungen vorgesehen“, wie es im Bebauungsplanentwurf heißt. Die kleineren Anbieter sollen „die Sortimente im Sondergebiet als Nahversorgungsstandort vervollständigen“. Anstelle der ursprünglichen Planung mit nur zwei Märkten entsteht also ein kleines „Nahversorgungszentrum“. Die Gemeinde begrüßt dies, „da die Nutzungen die Quartiersversorgung sinnvoll ergänzen und sich nicht negativ auf die Versorgungsstruktur des Ortszentrums auswirken dürften“.
Ein neu beauftragtes Gutachten kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Unter anderem heißt es darin: Weil das Vorhaben vor allem der Nahversorgung diene, seien „keine schädlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche in Heddesheim oder anderen Kommunen zu erwarten.“ Die Analyse hält gleichwohl fest, dass nach wie vor der Umzug eines der beiden im Gewerbegebiet vorhandenen Discountern (Lidl, Penny) besser wäre: Zum einen rückte dieser Markt dann näher ans Wohngebiet, zum anderen würde das „die Auswirkungen der Ansiedlung erheblich abmildern“. Denn ein dritter Discounter wäre ein Wettbewerber mehr. Diese Situation würde sich laut Gutachten größtenteils auf die bestehenden Anbieter im Gewerbegebiet auswirken und zu einem kleineren Teil auf den Edeka-Markt in der Ortsmitte. Ein überörtliches Einzugsgebiet sieht die Untersuchung nicht.
Tiefgarage für Bewohner
Die ursprüngliche bauliche Konzeption soll beibehalten werden. Demnach entstehen zwei Gebäude für den Lebensmittel- und den Drogeriemarkt sowie ein Gebäudekomplex entlang der Odenwaldstraße, in dem Wohnen zulässig ist. Dort soll jetzt auch der Getränkemarkt unterkommen. Das Gebäude darf laut Plan deshalb nun knapp 15 Meter hoch werden. Dies ermögliche drei Vollgeschosse plus ein Staffelgeschoss, das in den alten Plänen noch nicht vorkam.
Ebenfalls neu gegenüber dem ursprünglichen Konzept ist eine Tiefgarage. Diese ist jedoch nicht für Kunden der Märkte, sondern ausschließlich für die Bewohner des Quartiers vorgesehen.
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