Heddesheim - Gemeinderäte begrüßen Konzept mit Lidl, Rossmann und Alldrink im Neubaugebiet Mitten im Feld

Lange Mietverträge sollen Standort „dauerhaft sichern“

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Anja Görlitz
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Im nördlichen Teil des zweiten Bauabschnitts von „Mitten im Feld“ soll das Nahversorgungszentrum entstehen. © Anja Görlitz

In gut zwei Jahren sollen die Heddesheimer im Neubaugebiet Mitten im Feld einkaufen gehen können: Bis Ende 2022/Anfang 2023 will die Activ Group dort ein Nahversorgungszentrum errichten. Hauptmieter werden Lidl, Rossmann und Alldrink, wie Hans-Jürgen Birk, Geschäftsführer der Activ-Group, im Gemeinderat ankündigte (wir berichteten bereits kurz).

Gemeinsam mit der Verwaltung habe man „ein tolles Konzept“ erarbeitet, sagte Birk. Im Areal am Kopf des zweiten Bauabschnitts würden „attraktive Einkaufsmöglichkeiten“ geschaffen, die verkehrliche Anbindung und die Nähe zur Wohnbebauung sprächen für die Lage: „Ich bin überzeugt, dass wir die Nahversorgung an der richtigen Stelle entwickeln können.“

Neben dem Lebensmitteldiscounter mit rund 1250 Quadratmetern Verkaufsfläche, dem Drogeriemarkt mit 800 Quadratmetern und dem Getränke-Filialisten (450 Quadratmeter) sind kleinere gewerbliche Nutzungen vorgesehen, etwa für eine Bäckerei, einen Imbiss und Dienstleistungen wie einen Friseurbetrieb. Hierfür stehen die Mieter laut Birk noch nicht fest. Es habe bereits Gespräche mit einer ortsansässigen Bäckerei gegeben, die aber vorerst auf Eis lägen. Die Laufzeiten der Verträge mit den Hauptmietern sollen „den Standort dauerhaft sichern“ – sie betragen zwölf (Rossmann, Alldrink) beziehungsweise 16 Jahre (Lidl). Eine Investitionssumme nannte Birk nicht.

Für Discounter und Drogerie sind in dem Konzept eingeschossige Gebäude am äußeren Ende des Bauabschnitts geplant. Unter anderem eine Fassadengestaltung mit viel Holz soll für eine einheitliche Optik sorgen, die Lage des Lebensmitteldiscounters für „eine gewisse Abschottung“ zur Ringstraße.

Der Getränkemarkt sowie weitere Dienstleistungen sind für das Erdgeschoss eines dreigliedrigen Gebäudekomplexes entlang der künftigen Odenwaldstraße vorgesehen. Darüber sollen in weiteren zwei Vollgeschossen 18 Wohnungen und in einem zurückgesetzten Staffelgeschoss sechs Penthouse-Wohnungen entstehen. Dass dafür eine neue Gebäudehöhe von knapp 15 Metern statt wie bisher 10,50 Metern vorgesehen ist, fand Grünen-Gemeinderat Günther Heinisch „wuchtig“. Auch CDU-Fraktionschef Martin Kemmet räumte „etwas Bauchweh im Vorfeld“ ein. Die dank „Dreiteilung“ aufgelockerte Anordnung überzeugte ihn jedoch.

Das Vorhaben müsse schließlich auch wirtschaftlich tragfähig sein, betonte Bürgermeister Michael Kessler. Ein erster Investor war bekanntlich abgesprungen. Bei weniger Vollgeschossen sei es auch schwierig, die geplante Tiefgarage zu realisieren. Diese soll für die Autos der Bewohner 42 Stellplätze bieten. 121 ebenerdige Kundenparkplätze sind für die Geschäfte geplant, zudem 114 Stellplätze für Fahrräder.

„Es war uns wichtig, keine zusätzliche Verkaufsfläche nach Heddesheim zu holen und nicht den Ortskern zu schwächen“, erinnerte Kessler. Politisches Ziel sei gewesen, möglichst keinen dritten Discounter anzusiedeln, sondern einen der bestehenden vom Gewerbegebiet – also Lidl oder Penny – näher an die Wohnsiedlung zu rücken. „Wir haben das Discountergeschäft gestärkt, aber wir schwächen nicht den Vollsortimenter im Ort, und der ist für die Einkaufsmöglichkeit noch viel wichtiger“, bilanzierte Kessler. Der Gemeinderat sah dies ebenso und votierte einstimmig für die notwendigen Änderungen im Bebauungsplan, die Planerin Petra Schippalies erläuterte.

„Wir sind sehr erleichtert, dass das Vorhaben jetzt in trockenen Tüchern ist“, sagte CDU-Rat Kemmet. Das Nahversorgungszentrum sei wichtig, die Lage gut und der „Drogeriemarkt ein großer Mehrwert für uns alle“. Grünen-Fraktionschef Heinisch erinnerte an das Ansinnen seiner Fraktion, schon im ersten Bauabschnitt eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen – allerdings eine kleinere. Er enthielt sich als einziger, räumte aber ein, man könne die Entwicklung positiv sehen.

„Wir stehen der Ausweitung des Angebots positiv gegenüber“, sagte SPD-Fraktionschef Jürgen Merx: „Das trägt zur Attraktivitätssteigerung des Neubaugebiets bei.“ Von einem „gelungenen Gesamtkonzept“ sprach FDP-Fraktionschef Simon Jarke: „Das ist ein großer und wichtiger Schritt.“

Nahversorgungszentrum

  • Lage: Im Norden des Neubaugebietes „Mitten im Feld II“
  • Größe: ca. ein Hektar
  • Investor: Activ-Group (Schemmerhofen), Investitionssumme: k.A.
  • Hauptmieter: Lidl (1250 Quadratmeter Verkaufsfläche), Rossmann (800 Quadratmeter), Alldrink (450 Quadratmeter); weitere kleinere gewerbliche Nutzungen geplant.
  • Anlieferung: 6 bis 22 Uhr
  • Wohnen: 24 Wohneinheiten im dreigeteilten Gebäudekomplex an der künftigen Odenwaldstraße
  • Sonstiges: Tiefgarage mit 42 Stellplätzen für Anwohner (unter Getränkemarkt), 121 ebenerdige Kundenparkplätze, 114 Fahrradstellplätze.

Redaktion Stellvertretende Nachrichtenchefin

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