„Viel Einigkeit“, hat Theobald „Theo“ Geiger (CDU) bei seiner ersten Sitzung im Heddesheimer Gemeinderat festgestellt. Kaum war der 66-Jährige am Donnerstagabend von Bürgermeister Achim Weitz als neues Ratsmitglied und Nachrücker für Marie-Christin Bach verpflichtet worden, galt es, in der letzten Sitzung vor der Sommerpause einige wichtige Entscheidungen auf den Weg zu bringen. So beschlossen die 22 Ratsmitglieder und der Bürgermeister nahezu einstimmig die Erhöhung der Eintrittspreise für den Badesee, das Hallenbad sowie die Kunsteisbahn (wir berichteten).
Gelassen erwartet Geiger seine Premiere im Rat. „Kommunalpolitik hat mich schon immer gereizt“, berichtet er im Gespräch mit dieser Redaktion. Zwei Mal hat er es bei den Kommunalwahlen 2014 und 2019 nicht geschafft, jetzt rückt er für seine CDU-Kollegin Bach nach, die aus der Gemeinde weggezogen ist. „Ich wohne ja schon ewig in Heddesheim“, blickt Geiger zurück.
Engagierter Pensionär
Jetzt ist der ehemalige Bereichsleiter (Infrastruktur, IT und Beschaffung) bei der Agentur für Arbeit in Mannheim in Pension und kann sich neben seinem Engagement für die Handballer der SG intensiv um die Kommunalpolitik kümmern. „Ich bin ein neugieriger Mensch“, sagt der Vater eines erwachsenen Sohnes und zweifache Großvater. „Ich bin also sowohl mit der Jugend als auch mit den Senioren vertraut“, schaut er schonmal zuversichtlich auf kommende Aufgaben in der CDU-Fraktion: „Im Moment übernehme ich die Ausschüsse meiner ausgeschiedenen jungen Kollegin“, erklärt der Senior – Kultur und Sport, Umwelt, Jugend und Soziales sowie in der Partnerschaftskommission.
Mit Dankesworten verabschieden Achim Weitz und CDU-Fraktionschef Rainer Hege die bei der Sitzung abwesende Marie-Christin Bach, die als jüngstes Mitglied im Gemeinderat und „Stimme der Jugend“ seit Januar 2022 als Nachrückerin für den verstorbenen Dieter Kielmayer im Gremium saß. Weitz bedauert den Umzug der jungen Kollegin: „Aber die moderne Arbeitswelt erfordert heute Flexibilität.“ Ein Willkommen gilt dem Neuling „in einem intensiven, aber vielseitigen und interessanten Amt mit besonderer Verantwortung“.
Kosten steigen
Als die Abstimmungen beginnen, ist Geiger dann doch gespannt. Immerhin geht es gleich zu Beginn um die Erhöhung der Eintrittspreise für Badesee, Hallenbad und Kunsteisbahn. „In alle diese Freizeiteinrichtungen sind mehrfach Millionenbeträge investiert worden, und sie sind deshalb mehr als vorzeigbar“, begründet Weitz zusammen mit allgemeinen Kostensteigerungen die „moderaten“ Gebührenerhöhungen. Klar ist für ihn, Kämmerer Martin Heinz und den Gemeinderat: Badesee, Hallenbad und Eisbahn bleiben auch weiterhin defizitär.
„Gebührenerhöhungen sind nie schön“, betonen Günther Heinisch (Grüne) und Jürgen Merx (SPD). Rainer Hege verweist „auf den Top-Zustand unserer Freizeiteinrichtungen“. Und Simon Jarke (FDP) findet „das Paket der Verwaltung rund“. Allein sein liberaler Parteifreund Peter Günther verweigert beim Hallenbad seine Zustimmung. Für ihn ist unter anderem die rund 40-prozentige Erhöhung der Badesee-Jahreskarte von 52 auf 70 Euro zu hoch. Ansonsten gehen die neuen Eintrittspreise ohne Gegenstimme über die Bühne. „Einstimmigkeit, das wird sicher nicht immer so sein“, zieht Theobald Geiger ein Resümee seiner ersten Sitzung im Gemeinderat.
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