Heddesheim. Nebelmaschine, Statisten und Warnleuchten als Feuer-Imitat: Die Heddesheimer Feuerwehr hat bei ihrer Jahreshauptübung nichts dem Zufall überlassen. „Es ist wichtig, so nah wie möglich an die Realität heranzukommen“, sagt Kommandant Daniel Schmidt im Gespräch mit dem „MM“. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben die Brandschützer in Heddesheim wieder eine Übung abgehalten. Einsatzort am Freitagabend war das Sankt Remigius Haus der katholischen Kirchengemeinde. Die Aufgabenstellung war herausfordernd: brennende Küche, Menschenleben in Gefahr.
Wenige Minuten nach dem Notruf waren die Fahrzeuge da. Die Personen (zwei Statisten, selbst Angehörige der Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr) konnten schnell gerettet werden. Nach 25 Minuten meldeten die Einsatzkräfte: Feuer aus. „Es ist wichtig, diese Zeiten einzuhalten“, erläutert Schmidt. Das werde auch im Nachgang besprochen und analysiert. Dafür waren der stellvertretende Kreisbrandmeister Matthias Splett und der Unterkreisführer Roy Bergdoll anwesend. Der Ablauf der Übung wurde von ihnen genau beobachtet und dokumentiert. „Sie fragen genau nach und zeigen auf, was man besser machen kann“, erklärt Schmidt. Neben den Genannten waren auch Feuerwehren aus den Nachbarorten sowie aus Weinheim und Mannheim vor Ort. Organisationen wie das DRK, die DLRG, die Polizei und das Technische Hilfswerk waren ebenfalls der Einladung gefolgt.
„Wir wollen zeigen, dass wir leistungsfähig sind“
Außerdem machten sich Gemeinderat, Bürgermeister sowie interessierte Zuschauer ein Bild der Lage. „Es geht auch darum, durch konzentriertes Arbeiten zu zeigen, dass wir leistungsfähig sind und die Menschen auf uns zählen können“, findet Schmidt. Er zeigte sich mit dem Verlauf der Übung äußerst zufrieden („zu 100 Prozent“) - und dankte auch der Kirchengemeinde für den Raum sowie der Altersabteilung für die Bewirtung während der Nachbesprechung. Die Aufgabenstellung sei nicht leicht gewesen, betonte Schmidt: „Das begann schon mit der Frage, wie man die Fahrzeuge strategisch klug am Hirschplatz und der Gewerbestraße platziert.“ Bei der Übung komme hinzu, dass man den fließenden Verkehr möglichst nicht behindern wolle, während es bei einem realen Einsatz nicht immer möglich sei, darauf zu achten: „Das ist einer der Unterschiede zwischen Übung und Realität - auch wenn wir versuchen, alles möglichst echt zu simulieren.“
Zu dieser realitätsnahen Simulation gehörte bei der Jahreshauptübung auch Disconebel. Dieser hinterlässt keine Rückstände, erschwert aber unter anderem die Sicht. Die aufblitzenden Warnlichter von Absperrbaken simulierten das Feuer. „Das macht die Situation schon stressiger“, ist Schmidt überzeugt.
Feuerwehr ist in den vergangenen Jahren gewachsen
Er ist der Auffassung, dass eine jährliche Übung fest zur Feuerwehr gehört: „Das wollen wir in Zukunft wieder hinbekommen.“ Seit der Corona-Pandemie hatte es keine Übung mehr gegeben. Die Ursache ist aber keine negative: „Wir sind um fast 25 Feuerwehrleute gewachsen“, sagt Schmidt: „Da dauerte es etwas, bis alle ihre Ausbildungen absolviert hatten und die neue Gruppe zusammengeführt war.“
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