Neckar-Bergstraße - Edeka Südwest stellt 900 Stämme zur Verfügung / Auch im Wald eine willkommene Ergänzung

Heddesheim teilt Baumspende mit den Nachbarkommunen

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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900 Bäume für Heddesheim und die Nachbargemeinden hat die Edeka Südwest in dieser Woche übergeben, 300 davon wurden gleich angepflanzt. Bei der Aktion in der Nachbarschaft des neuen Jugendtreffpunktes hinter dem Badesee durften Bürgermeister Michael Kessler und seine Kollegen zu Schaufel und Spaten greifen und die Pflanzlinge selbst in die vom Bauhof vorbereiteten Löcher bringen.

Apfel-, Birnen- und Kirschbäume stehen nun jeweils in einer Reihe, außerdem Berg- und Spitzahorn. Die Obstbäume sollen hier dauerhaft wachsen, die übrigen werden hier nur "zwischengeparkt", wie Kessler erläutert. Sie werden nach und nach an anderer Stelle in der Gemeinde einen dauerhaften Platz finden.

Als der Anruf des Handelsriesen kam, sei er erst einmal erschrocken, gesteht Kessler. "Wohin mit den vielen Bäumen", habe er sich gefragt. Denn im Jubiläumsjahr hatte die Gemeinde bereits die Bürger um Baumspenden gebeten, und die Resonanz war so riesig, dass sie nach Erreichen von 170 Exemplaren vorzeitig beendet werden musste. Also dachte Kessler an seine Nachbargemeinden und nahm diese mit ins Boot.

"Es kommt nicht häufig vor, dass ich frühmorgens so viele meiner Kollegen treffe", scherzt der Bürgermeister. Und dass sie handfest zupacken müssen, vermutlich noch viel seltener. Doch Hansjörg Höfer (Schriesheim), Stefan Schmutz (Ladenburg) und Patricia Rebmann (Eppelheim) zieren sich nicht und packen mit an, auch wenn sie nicht alle ihr Schuhwerk auf das Ereignis abgestimmt hatten. Einzig Kessler ist gerüstet und in Gummistiefel geschlüpft. Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Bletzer aus Hirschberg muss indes passen und erklärt: "Mein Arzt hat mir solche schweren körperlichen Tätigkeiten verboten." Die Baumspende nimmt jedoch auch er dankend an.

Nach dem Fototermin für Edeka vor einem großen Transparent mit Reklame wird es ernst. Mitarbeiter des Handelsunternehmens für ganz Südwestdeutschland schreiten zur Tat und pflanzen gemeinsam. Wenig später stehen die Bäume in Reih und Glied. Wolfgang Unverricht vom Bauhof der Gemeinde hatte bereits vor Tagen mit seinem Team die Erde gemulcht und 300 Pflanzlöcher gebohrt.

Aufmerksamer Gärtner

Thomas Foshag, der Gärtnermeister der Gemeinde, schaut nach der Aktion kritisch auf jeden einzelnen Baum, wirft den ein oder anderen wieder um. "Jetzt ist es noch nicht zu spät", erklärt er. Wenn die Wurzeln aus der Erde herausschauen, können die Bäume nicht richtig anwachsen. Doch er ist zufrieden: "Das ist alles super geworden", betont er. Jetzt erhalten die Setzlinge noch einen Bissschutz, vermutlich aus Bast, und eine Stütze, damit sie in der Anfangszeit stabil stehen.

Von den Bürgermeistern kommt nur Lob für die Edeka-Aktion. "Das ist ein sehr positives Signal für den Umweltschutz", findet Stefan Schmutz und zeigt sich erfreut, dass mit Huben eine der großen Baumschulen seiner Stadt die Pflanzen liefern durfte. "Eine ganz tolle Aktion", findet sein Schriesheimer Kollege Höfer. Er lässt 200 junge Eichen im Stadtwald pflanzen. "Dort haben wir Probleme mit der Naturverjüngung", erläutert er. Das bedeutet, dass die Eichen nicht ausreichend von selbst aufgehen und die Förster nachhelfen müssen: "Deshalb kommt das Geschenk zur rechten Zeit." Naturschutz liegt auch der neuen Eppelheimer Bürgermeisterin Patricia Rebmann am Herzen. Als Landwirtstochter selbst mit der Ackerscholle großgeworden, nennt sie die Spende "großartig". Auch Bletzer stimmt mit ein: "Diese Aktion ist für unsere Umwelt eine gute Sache."

Lob, das auch bei Edeka gut ankommt. "Wir setzen auf Nachhaltigkeit", betont Michaela Meyer, die Leiterin des Geschäftsbereichs Nachhaltigkeit bei Edeka Südwest. Sie verweist auf das Insektensterben und dessen Bedeutung für die Menschen: "Ohne Bestäubung gibt es keine Lebensmittel." Mit dem Pflanzen der Bäume fänden auch die Bienen wieder Nahrung.

Heddesheim

Edeka Südwest lässt 900 Bäume wachsen

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Bäume für die Region

Heddesheim: 150 Ahorn (für spätere Verwendung "zwischengeparkt"), 150 Kirsch-, Apfel- und Birnenbäume am Jugendplatz beim Badesee.

Hirschberg: 180 Eichen für den Gemeindewald; Mandel-, Riesenkirsch- und Birnenbäiume, schwedische Mehlbeere und Sandbirke, Kindergarten, Bauhof, Kurpflaz- und Hohensachener Straße.

Ladenburg: 100 Bäume, unter anderem Ulmen an der Fähriwese und Trauerweide am Kanzelbach.

Schriesheim: 200 Eichen im Stadtwald. hje

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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