Kommunalpolitik

Heddesheim investiert in seine Infrastruktur

Die Gemeinde Heddesheim gibt weiter viel Geld aus, um ihre Infrastruktur zu erhalten. Dabei geht es auch um Umwelt- und Klimaschutz.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Pflasterschäden in der Straße In der Sackpfeif in Heddesheim: Im Herbst sollen sie behoben werden. © Hans-Jürgen Emmerich

Heddesheim. Die Gemeinde Heddesheim investiert weiter in ihre Infrastruktur. Während in der Beindstraße gerade die Arbeiten zur Sanierung von Kanälen und Fahrbahn beginnen, befindet sich das nächste Projekt schon in der Pipeline. Auch in der Jahnstraße sowie in der Straße „In der Sackpfeif“ müssen Abwasserleitungen und Oberflächen erneuert werden. Der Gemeinderat hat dafür in seiner Sitzung kurz vor Ostern den Weg freigemacht.

Schwierige Untergrundverhältnisse sind laut Tiefbauchef Jürgen Beck eine Ursache für starke Unebenheiten im Pflaster. Wer hier durch die verkehrsberuhigte Straße läuft, spürt an etlichen Stellen die wackelnden Betonpflastersteine unter seinen Füßen. Ein möglicher Grund dafür sind frühere Neckararme, die hier einst verlaufen sind. Und wo die Oberfläche so leidet, sieht es vermutlich auch im Untergrund nicht besser aus. Deshalb hat die Gemeinde hier bereits 2023 eine Kanalbefahrung durchführen lassen. Deren Ergebnisse lagen laut Beck aufgrund von Personalengpässen beim beauftragten Ingenieurbüro allerdings erst Ende 2024 vor.

Danach können die Abwasserleitungen nur teilweise im geschlossenen Verfahren saniert werden, an den übrigen Stellen muss die Straße aufgegraben werden. Letzteres gilt auch für die Jahnstraße, wo nach der Fortschreibung des Generalentwässerungsplans größere Rohre eingebaut werden sollen. Weil durch die Mängel im Straßenbelag auch die Verkehrssicherheit gefährdet sein könnte, soll dieser an den neuralgischen Punkten schon bis Ende des Jahres erneuert werden. Der Rest der Arbeiten ist dann für 2026 geplant. Insgesamt rechnet die Gemeinde mit Ausgaben in Höhe von knapp 300.000 Euro. Einzelheiten soll nun ein Ingenieurbüro ermitteln.

Mit einem Notstromaggregat kann die Versorgung wichtiger Teile der Infrastruktur aufrechterhalten werden. Das Symbolbild zeigt ein solches Gerät beim DRK in Hamburg. © picture-alliance/ dpa/dpaweb

DRK erhält Zuschuss für mobiles Notstromaggregat

Keine größeren Diskussionen gab es über einen Zuschuss für das DRK Heddesheim. Dessen Vorsitzender Thomas Tuschner verfolgte das erfreut in den Reihen des Publikums. Das avisierte Notstromaggregat soll nicht nur das DRK-Heim im Falle eines Blackouts mit Strom versorgen, sondern als mobile Einheit auf einem Hänger auch an anderer Stelle einsetzbar sein, wie Tuschner Nachfrage erklärte. „Im Bereich des Bevölkerungsschutzes gibt es noch viel Luft nach oben“m, stellte Bürgermeister Achim Weitz selbstkritisch fest. Die Bemühungen um eine Verbesserung wolle die Gemeinde mit ihrem Zuschuss unterstützen. Rund 67.000 Euro soll die ganze Sache kosten. Ein Preis, der bei Günther Heinisch von den Grünen Erstaunen auslöste: „Das ist eine stolze Summe.“ Darin sei auch der entsprechende Anhänger enthalten, erläuterte der DRK-Chef. Der Preis sei „nicht unüblich“, ergänzte Bürgermeister Achim Weitz. Schließlich billigte der Rat einen Zuschuss von 22.500 Euro, das ist etwa ein Drittel der Gesamtkosten.

Um die Planung künftiger Investitionen geht es auch beim Alten Schulhaus in der Beindstraße. Wie berichtet, sollen in dem denkmalgeschützten Gebäude zwei weitere Klassenräume für die Hans-Thoma-Grundschule entstehen. Das hatte der Gemeinderat im März einstimmig beschlossen. Eine Voraussetzung dafür sei die Freistellung der vorhandenen Stützen. „Eine statische Herausforderung“, wie Hochbauchef Christian Pörsch betonte. Zum Glück kenne der Statiker das Gebäude bereits. Für die Statik werden rund 40.000 Euro fällig, weitere 34.000 Euro gibt die Gemeinde für die Elektrofachplanung aus, die auch die Kommunikationsmedien umfasst. Hier kann das beauftragte Büro ebenfalls auf Erfahrungen aus der Vergangenheit aufbauen.

Investition in die Kunsteisbahn soll sparen helfen

Große Einigkeit besteht im Gemeinderat in Sachen Kunsteisbahn. Bereits im März hatte das Gremium bei einer Enthaltung einstimmig beschlossen, die Einrichtung zu erhalten. „Egal, wie wir mittelfristig damit umgehen, wir brauchen kurzfristig einen Verdichter“, erläuterte Bürgermeister Weitz zur nächsten Investition, die hier ansteht. Mit dem neuen Gerät soll der Stromverbrauch um 25 Prozent gesenkt werden, was 27 Tonnen weniger CO2-Ausstoß bedeuten würde.

Die künstliche Herstellung der Eisfläche in Heddesheim ist teuer und energieintensiv. Ein neuer Verdichter soll Umweltbelastung und Kosten reduzieren. © Hans-Jürgen Emmerich

Knapp 150.000 Euro sind dafür fällig. Den Auftrag übernimmt das örtliche Unternehmen Schulz Kälte- und Klimatechnik, das die Anlage bereits wartet und sie deshalb auch gut kennt, wie Weitz betonte. Der Austausch soll noch in den Sommermonaten erfolgen, sodass die Saison auf der Bahn rechtzeitig am 1. November beginnen kann. Einen Blick in die Zukunft richtete hier Günther Heinisch: „Der neueste Klimabericht würde uns ans Herz legen, dass wir uns bei der Eisbahn zeitnah mit einer Großwärmepumpe befassen.“ Denn angesichts der aktuellen Trockenheit sei fraglich, wie lange das Nahwärmenetz noch mit Biogas versorgt werden könne.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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