Für die Kommunalwahl 2019 „wieder eine vernünftige Liste aufzustellen“: Das gehört in den kommenden Monaten zu den zentralen Aufgaben des FDP-Ortsverbands Heddesheim. „Das wird wie immer nicht so einfach, geht aber anderen Parteien ähnlich“, sagte Vorsitzender Frank Hasselbring bei der jüngsten Mitgliederversammlung im „Bühler Hof“. Im Wahlkampf wolle man auch die sozialen Medien nutzen, kündigte er „Neuland“ an.
Das Team, mit dem sich der Vorstand dieser und weiteren Aufgaben stellen wird, besteht neben Frank Hasselbring aus seinem Stellvertreter Axel Rudolf, Schatzmeister Frank Lindenmeier, Schriftführer Simon Jarke und dem Internetbeauftragten Dieter Matz. Alle wurden von den 15 anwesenden Mitgliedern ohne Gegenstimme in ihre Ämter gewählt beziehungsweise darin bestätigt. Als Beisitzer unterstützen Walter Defren, Karlheinz Metzger und Rainer Voss den Vorstand, und die Kasse prüfen Hans Bauer und Margot Messelhäußer. Die Heddesheimer FDP zählt aktuell 24 Mitglieder, darunter seit der letzten Mitgliederversammlung zwei Neuzugänge, wie Hasselbring mitteilte.
In seinem Rück- und Ausblick unterstrich der Partei- und Fraktionschef einmal mehr, dass er und seine Ratskollegin Ingrid Kemmet das ablehnende Verhalten der Ratsmehrheit zur Lidl-Erweiterung nicht teilen: „Wir halten es für falsch, ein Unternehmen, das seit 20 Jahren hier ist, daran zu hindern, sich den Gegebenheiten anzupassen.“ Grundsätzlich bat er die Mitglieder, dafür zu werben, in den örtlichen Geschäften einzukaufen: „Sonst wandern die ab, dann ist der Zug abgefahren.“ Das Ziel, einen Lebensmittel- und einen Drogeriemarkt für das Neubaugebiet zu gewinnen, bezeichnete er als „vernünftig“. Bei einer geschätzten Grundfläche von 1200 Quadratmetern könnten darüber auf drei Stockwerken viele Wohnungen entstehen, „das wäre ein Gewinn“, plädierte er. Um das (von seiner Partei seit Jahren geforderte) Wachstum zu stemmen, „müssen wir uns aber fragen, ob unsere öffentlichen Einrichtungen noch ausreichen“, so Hasselbring: „Das muss geregelt werden.“ Gut sei vor diesem Hintergrund, dass im Zuge der Ortskernsanierung III der rückwärtige Bereich von Schul- und Unterdorfstraße nicht bebaut werde. Damit bleibe die Option, diesen gegebenenfalls zu entwickeln – etwa für ein Seniorenheim, wenn dies der demografische Wandel erfordere.
Netzausbau: „Brauchen Investor“
Seine Kritik erneuerte Hasselbring an der für 2019 geplanten Kreditaufnahme im Gemeindehaushalt. Mit dem Vorschlag, Alternativen zu suchen, sei man aber nicht durchgedrungen: „Da hat man den Eindruck, dass der Finanzausschuss seinen Aufgaben nicht nachkommt.“ Ebenso kritisch sieht der Partei- und Fraktionschef den aus seiner Sicht „ernüchternden“ Stand beim Ärztehaus und bei der Versorgung mit schnellem Internet. Dass letzteres Thema dringend Lösungen erfordere, waren sich die Mitglieder einig. „Wir brauchen da aber einen Investor wie die Telekom, die Gemeinde allein kann das nicht leisten“, so Hasselbring.
Der Bundestagswahlkampf hat 2017 die Kasse des Ortsverbands stark beansprucht, wie Schatzmeister Lindenmeier darlegte. Unter anderem dank der erfolgreichen Teilnahme am Weihnachtsmarkt geht die FDP dennoch mit einem Polster in den Kommunalwahlkampf. „Wir sind ja kein Sparverein“, so Lindenmeier. „Wir müssen das Geld ausgeben, wenn Wahlen anstehen.“
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