Heddesheim - Trägerverein und Gemeinde feiern im fast fertigen Rohbau / Im Frühling 2020 sollen die ersten jungen Bewohner einziehen

Grundstein für Pilgerhaus „mitten im Feld“ gelegt

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
Lesedauer: 
Grundsteinlegung(v.l.): Stefanie Jansen, Uwe Gerberich-Demmer, Marina Rommeis, Adriane Gunzer vom Bauträger FWD und Bürgermeister Michael Kessler. © Emmerich

Der Rohbau steht, bis Frühjahr 2020 sollen die ersten Jugendlichen hier einziehen: Im Brahms-Quartier im Heddesheimer Baugebiet „Mitten im Feld 1“ baut der Verein Pilgerhaus ein Wohnheim für bis zu 24 Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Am Freitag wurde feierlich der Grundstein für das rund drei Millionen Euro teure Projekt gelegt.

„Heute ist für uns ein ganz besonderer Tag“, betonte Vereinsvorstand Uwe Gerberich-Demmer in seinen Worten zur Begrüßung. Das Haus solle ein Ort werden, „an dem sich Kinder wohlfühlen, lachen, spielen können und in ihrer Einzigartigkeit gefördert werden“. Es sei das erste Mal, dass der seit 1850 am Standort Weinheim bestehende Verein ein Gebäude außerhalb der Stadt baue. Der Grundstein, der erst am Ende der Rohbauarbeiten gelegt werde, sei ein Wegstein. In der Kassette aus Metall befinden sich unter anderem eine tagesaktuelle Ausgabe und verschiedene Artikel des „MM“, die Redemanuskripte, selbstgemalte Bilder als Glückssymbole und ein Glas mit Muttererde aus dem Stammhaus.

Bürgermeister Michael Kessler zeigte sich erfreut darüber, dass mit Manuel Just auch der neugewählte OB von Weinheim zu Gast war. „Das Projekt hat viel Bezug zu Weinheim“, sagte Kessler. Dass es zustande gekommen sei, sei unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass der Verein Pilgerhaus Eigentümer eines Grundstücks in dem Neubaugebiet war. Es sei aber auch das Verdienst von Alex Zimmermann, Gründer der FWD-Firmengruppe, der leider kürzlich verstorben sei.

Zimmermann habe das gesamte Quartier aus einer Hand entwickelt, betonte Kessler. Er sieht in dem Pilgerhaus eine absolute Aufwertung für die Gemeinde und ihre Infrastruktur. Menschen eine Betreuung in allen Phasen des Lebens bieten zu können, das sei bereits beim Bau des Pflegeheims vor elf Jahren das Ziel gewesen. Das Projekt bilde den Schlussstein dieses Quartiers, sagte Kessler und versicherte dem Träger des Wohnheims und dessen künftigen Bewohnern: „Wir freuen uns, dass Sie nach Heddesheim kommen.“

Die Dezernentin für Jugend und Soziales des Rhein-Neckar-Kreises, Stefanie Jansen, sprach von einem ganz besonderen Projekt. Familien müssten Kinder mit Behinderung oft weit wegbringen, diese Einrichtung ermögliche eine wohnortnahe Betreuung. „Hier gelingt Inklusion“, lobte sie und hob besonders die vier Kurzzeitplätze hervor. Dies erlaube pflegenden Eltern eine Auszeit. Das bislang einzige Angebot dieser Art im Kreis habe 2017 schließen müssen, jetzt könne die entstandene Lücke wieder geschlossen werden.

„Das Pilgerhaus gehört genau an diesen Ort“, betonte Adriane Gunzer vom Bauträger FWD. Als Teil eines Quartiergedankens liege es mitten in dem Wohngebiet für ganz unterschiedliche Wohnformen. „Die reduzierte Formensprache und sparsame aber hochwertige Details lassen die künftigen Häuser ruhig und unaufgeregt wirken“, sagte sie. Familien, die das Angebot für ihre Kinder nutzen wollen, können sich bei Projektleiterin Marina Rommeis im Pilgerhaus (06201/50050) melden.

Info: Weitere Infos und Fotostrecke: morgenweb.de/heddesheim

Heddesheim

Grundstein für neues Pilgerhaus in Heddesheim liegt

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
13
Mehr erfahren

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen