Sport und Freizeit - Golfclub am Gut Neuzenhof kann auf erfolgreiche Jugendarbeit verweisen

Golfclub am Gut Neuzenhof in Heddesheim stolz auf Jugendarbeit

Von 
Martin Tangl
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Erfolgreiche Heddesheimer Jugendspielerinnen im Golf: Emelie Arnold (l.) und Fanny Rhein. © Martin Tangl

Heddesheim. Mit einem gekonnten Schlag und viel Gefühl spielt Mika Jörder den kleinen Ball ins Loch. „Ein Birdie“, freut sich der 14-Jährige zusammen mit seinem gleichaltrigen Freund Leonard Rheinboldt, dass er das schwierige Inselgrün am 9. Loch auf dem Platz des Golfclubs Heddesheim am Gut Neuzenhof mit einem Schlag weniger als die Platzvorgabe geschafft hat.

Mika ist einer aus der jungen Mannschaft des Clubs, die aus einer erfolgreichen Jugendarbeit hervorgegangen ist und mittlerweile landesweit Titel und gute Platzierungen sammelt. „Seit Gründung des Golfclubs 1998 war es das Bestreben der Betreibergesellschaft von Werner Gutperle zusammen mit der sportlichen Leitung, der Jugend einen hohen Stellenwert einzuräumen“, erläutert Gerhard Langendörfer dem „MM“ das Ziel, so den Nachwuchs an das Herren- und Damenteam des Vereins heranzuführen.

Golfclub Gut Neuzenhof

 

Der Golfclub Heddesheim Gut Neuzenhof verfügt über eine 18-Loch-Anlage, eine Driving Range zum Üben und einen Fünf-Loch-Kurzplatz (ohne Platzreife).

Eine Golf-Akademie mit speziellen Kursen sowie Gastronomie gehören zum Angebot des Clubs.

Der Club hat aktuell nach eigenen Angaben rund 1400 Mitglieder, davon 120 Kinder und Jugendliche.

Kontakt: Gut Neuzenhof, 68519 Viernheim , Telefon 06204 97 69-0, E-Mail service@gc-heddesheim.de

Internet: www.gc-heddesheim.de

 

Zum Saisonabschluss steigt an diesem Samstag eine lockeres Familienturnier auf dem Grün am Gut Neuzenhof. Trotzdem sind die Kinder und Jugendlichen mit Ehrgeiz dabei. „Alle sind voll motiviert. Und wenn ihr hart trainiert, werdet ihr immer besser“, feuert Golf-Trainer Mike Cole seine Schützlinge an. „Wir spielen im Nachwuchsbereich des baden-württembergischen Golfverbandes seit jeher eine führende Rolle“, ergänzt Langendörfer.

Linea Hummel (12) steigt mit Opa Karl ins Turnier ein. „Das macht riesig Spaß“, sagt die Schülerin der Heddesheimer Karl-Drais-Schule, die seit drei Jahren auf dem Golfplatz zwei Mal wöchentlich trainiert. „Und das macht sie nicht schlecht, sie ist mit Begeisterung dabei, und das ist die Hauptsache“, lobt der Großvater. Mit am Start ist Alea Lüft (9) mit Papa Andreas. Sie hat schon fünf Turniere gespielt und dabei in diesem Jahr sogar die Talentiade gewonnen, wie Alea stolz erzählt.

Auch den Papa angesteckt

„Das war gut“, stellt zwei Bahnen weiter Rouven Wagner (17) fest, als er die Platzvorgabe mit dem dritten Schlag erfüllt – „Par“ (Professional Average Result) heißt das in der Golfsprache. Zusammen mit Vater Ernst steht der Jugendliche auf dem Grün. Zum Golf kam der junge Viernheimer über eine Arbeitsgemeinschaft am Albertus-Magnus-Gymnasium. „Und dann haben wir in Heddesheim zusammen die Platzreife gemacht“, schildert uns Rouven, wie er vor vier Jahren auch den Papa vom Golfen begeistern konnte. „Das Spiel fasziniert mich“, sagt der Junior, als die beiden mit ihrer Golftasche und den Schlägern zur nächsten Bahn weiterwandern.

„Für Einsteiger gibt’s so eine Ausrüstung schon für 400 bis 500 Euro – nach oben natürlich ohne Limit“, will Gerhard Langendörfer dem Vorurteil entgegenwirken, dass Golf ein elitärer Sport sei. „Das war einmal“, betont er. Ein Blick auf Mitgliedsbeiträge und Gebühren zeigt allerdings, dass Golfspieler schon einiges bezahlen müssen, um ihren Sport betreiben zu können. „Für unsere Kinder und Jugendlichen ist das aber viel günstiger“, so Langendörfer.

Acht bis neun Kilometer sind die Spieler auf dem Platz mit den 18 Löchern unterwegs. So eine volle Runde dauert immerhin vier bis fünf Stunden. Auf dem Grün treffen wir Fanny Rhein (16) und Emelie Arnold (12), zwei der erfolgreichen Jugendspielerinnen des Clubs. „Im Sommer trainiere ich schon fast jeden Tag“, berichtet Fanny. „Die Jugend wird bei uns toll gefördert, die haben’s drauf“, stellt Spielleiter Friedrich Hesse fest. Er hat das Turnier im Blick, passt auf, dass alles reibungslos abläuft und der Spielfluss nicht ins Stocken gerät.

Fast täglich auf dem Platz

„Ich bin fast jeden Tag auf dem Golfplatz“, erzählt uns Mika Jörder nach seinem erfolgreichen Einlochen (Put) auf dem Inselgrün. Als er gerade dreieinhalb Jahre alt war, da habe ihm Papa Thomas ein Plastik-Golf-Set geschenkt – und so war der Weg des Schülers am Heinrich-Sigmund-Gymnasiums in Schriesheim früh vorgezeichnet. Mittlerweile habe er schon einige Jugendturniere gewonnen, sagt Mika. Sein nächstes Ziel: „In die Herrenmannschaft kommen und bei der International Matchplay-Trophy vorne mitspielen.“

Sein Traum: Einmal als Profi bei den bekannten Masters-Turnier um das grüne Jackett wetteifern – oder auf dem legendären Platz des Crane Valley Golf Clubs in Schottland zu stehen. Wenn man Mika nach seinem Vorbild fragt, kommt wie aus der Pistole geschossen: „Tiger Woods – aber dafür muss ich noch viel trainieren.“ Ganz im Sinne seines Golflehrers Mike Cole.

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